| St.Valentin RT | 17.04.2004 |
| Jeitendorf RT | 08.05.2004 |
| Wolfern | 15.05.2004 |
| St.Ullrich i.G.
RT |
22.05.2004 |
| Mühlbach | 29.05.2004 |
| Leutschach | 19.06.2004 |
| Laak | 10.07.2004 |
| Mauerkirchen | 24.07.2004 |
| St.Valentin | 14.08.2004 |
| Rohrbach | 04.09.2004 |
| Dobl-Wuschan | 18.09.2004 |
| Bad Ischl | 17.10.2004 |
REITERTREFFEN
ST.VALENTIN - 17.04.2004
Ergebnisse
Erfahrungsbericht einer Einsteigerin, Klaudia Lesedrenac:
Wie versprochen möchte ich kurz von meinem 1. Distanzritt berichten. Es waren Ritte über eine Distanz von 20/40 km bzw. für die gleichzeitig an diesem Tag stattgefundene Distanzreiterabzeichenprüfung (Dressuraufgabe Klasse A nach Ansage, ein Ritt über 60 km und anschließende Theorieprüfung) zu reiten. Da dieses Mal mein erster Ritt war, meldete ich für den Einstieg 20 km (die später für Calinka und mich vollkommen reichen sollten).
Abfahrt von Königstetten war um ca. 6 Uhr früh. Während der Fahrt gab es laufende Handygespräche zwischen meiner (erfahrenen) Distanzpartnerin Romana Thiel (ihr Pferd in ihrem Hänger: LM IBN PASHA, ein Vollblutaraberhengst), die von Richtung Krems auf die West aufgefahren war. Ankunft beim Reitstall Zwerger war ca. 8.45 Uhr (unsere Pferde ließen wir nach der Ankunft grasen und haben diesen gleichzeitung die übrigens wunderschöne Umgebung gezeigt).
Nach dem Melden und dem Tierarzt-Check richteten wir in aller Ruhe unsere Pferde für den Start her. Der Start selber ging sehr gesittet voran, da die Reiter die 40/60 km gingen, etwas vorher gestartet waren. Gegrommt (unterwegs versorgt) wurden wir übrigens von unseren männlichen Begleitern, die für ihre Aufgabe später ein großes Lob unsererseits bekommen sollten.
Ich muß zugeben, die ersten acht Kilometer kamen mir wie eine kleine Ewigkeit vor. Nach einiger Zeit war ich im Grundtempo (ich hatte mich an Pasha´s Tempo orientiert) so drinnen, dass ich mich wirklich daran gewöhnt hatte. Es wurde großteils getrabt bzw. wenn es die Bodenverhältnisse erlaubt hatten, kurz auch galoppiert. Unterwegs wurden wir von einigen wilden Reitern sogar während des Galoppierens überholt, was anscheinend normal war, wie ich später erfahren sollte (meine Cali, Haflingerstute, war etwas anderer Ansicht, denn die wollte um alles in der Welt diese Horde wieder zurücküberholen, was ich mit einiger Mühe verhindern konnte).
Nach dem Zieleinlauf und der abgegebenen Startkarte hatte man nun begrenzt Zeit den Puls (meine Cali hatte anfangs über 80 !!!) auf minimum 64 durch Schwammwaschungen (Hals, Sattellage, Schulter, Beine, Kruppe und Genitalbereich) herunterzubekommen, da ein letzter Tierarztcheck (Augen, Puls, Sehnen usw. wurden wieder kontrolliert und ein Vortraben an der Hand als Abschluß) bevorstand.
Bei der Siegerehrung kam für Cali und mich eine Wertung von 71 Minuten (für die 20 km-Distanz), das war zugleich Leistungsklasse 1, die geht bis 80 Minuten, heraus. Auch der PASHA mit seiner Reiterin Romana bekam später bei der Siegerehrung für die gleiche Leistung eine Schleife angesteckt.
REITERTREFFEN
JEITENDORF - 08.05.2004
Ergebnisse
Leider nur insgesamt 5 Reiter/innen nahmen an diesem Reitertreffen teil - viel mehr hatten am Wochenende davor den Trainingstag in Anspruch genommen. Schade für die bemühten Veranstalter, die als solche neu im Distanzsport sind, hoffentlich aber trotzdem wieder zu Distanz-Ereignissen einladen werden (z.B. geplanter Trainingstag im Juli). Erfreulich: zwei Damen aus der Steiermark scheuten den weiten Weg nicht: Mutter und Tochter Kogler waren mit dem "alten Recken" SCHIWAGO" und dem "Jüngling" SM MAREEN gekommen, um letzterem mal ein bißchen zu zeigen, was Sache ist.
Susanne Thumer ritt wieder ihren Nachwuchs RIH, diesmal auf 40 km. Wächst da heimlich, still und leise ein neuer Crack heran? Alexander Mauritsch, besser bekannt als Betreuer und Chauffeur seiner Damen, ritt nach vielen Jahren (Alex, kannst Dich noch an Horitschon erinnern? *g*) wieder einmal selbst, den Wallach DERNAS. Und der fünfte im Bunde, Günther Lichtenberger, zeigte, daß seine KIJARA nach ärgeren gesundheitlichen Problemen ja doch noch ein bißchen laufen kann!
DISTANZRITT
WOLFERN 15.05.2004
Donaulandcup,
VA-Cup
Ergebnisse
Mitte Mai fanden sich 22 Reiter/innen und ihre Pferde zum ersten größeren Ritt der Saison in Wolfern ein. Dieser Stall bzw. die Organisatoren, Margit Hartmann und Edith Rammelmüller, sind keine Unbekannten im Distanzsport. Im Gegenteil, hier fand vor 10 Jahren eine Österreichische Meisterschaft statt, nebst etlichen kürzeren Ritten vorher und nachher.
Petrus hatte ein Einsehen und schickte ein Zwischenhoch, um das schlechte Wetter für den Turniertag zu unterbrechen. Nicht zu warm, bissl sonnig, bissl Wolken, aber trocken - ideal fürs Distanzreiten. Die beiden Tierärzte Mag. Isabel Brand und Dr. Siegfried Fürstberger, assistiert von Richterin Daniela Entner, untersuchten die Pferde und konnten allen Starterlaubnis erteilen.
Die Strecke bestand aus zwei Schleifen mit jeweils 20 km, die im Wechsel zu reiten waren. Pausen waren alle im Stallbereich in Wolfern, was die "Arbeit" vor allem für die Grooms leichter machte. Ausgiebig mit blauem und rotem Spray markiert, gab es keine Probleme mit der Strecke (außer dass wieder einmal ein netter Zeitgenosse einen Pfeil ummarkierte, was aber zeitgerecht korrigiert werden konnte).
Am Samstag um 8.00 gingen zunächst 8 Reiter/innen auf die 80 km, sie begannen mit der östlichen, blauen Schleife. Der Großteil der Gruppe erreichte das Gate gemeinsam nach 1:11 Reitzeit - es wurde also flott, aber nicht übertrieben schnell geritten. Hermine Beißmann mit DB MOJAAHID und Sophie Mauritsch mit DOHA meldeten als erste Intime an, dicht gefolgt vom Rest der Gruppe. Etwas mehr Zeit ließ sich Traude Nikles mit ihrer ZORA, sie wollte kein Risiko eingehen, um heuer einen besseren Start in die Saison zu ermöglichen. Auch Dagmar Mittendorfer ging es wie gewohnt etwas langsamer an.
Auf der zweiten Runde (der roten) setzten sich Hermine Beißmann und Sophie Mauritsch etwas von den übrigen ab, doch ins Gate ging Sophie mit DOHA zu früh, sie mussten noch einmal kommen, so ging Hermine nun in Führung. Zeitgleich mit Sophie verließ dann Peter Kulier mit MUSZTAFA die Pause. Ihn werden wir heuer wieder öfter in Österreich sehen, durch den EU-Beitritt von Ungarn hat er es jetzt viel leichter (er lebt in Kesthely).
Die übrigen machten sich mit Abständen von jeweils weniger als einer Minute auf die dritte Runde, Traude Nikles hatte etwas aufgeschlossen, Dagmar den Abstand nach vorne gehalten.
Das dritte Gate brachte beim Einlauf keine Änderung in der Reihenfolge, doch wieder brauchte DOHA länger als die anderen, sodass Sophie als fünfte auf die letzte Etappe ging. Hermine führte nach wie vor, allerdings sehr knapp. Die ersten fünf waren nach wie vor sehr eng beisammen, sodass es noch spannend werden konnte, wie dieser Ritt letztlich ausgehen würde. Traude hatte zu Klaus Steininger aufgeschlossen, verließ die Pause allerdings einige Minuten vor ihm, ZORA zeigte sich jetzt bestens in Form, kurze Gatezeiten, keinerlei Probleme!
Auf der letzten Runde drehte sich jedoch fast alles wieder um! Hermine behielt zwar ihre Führung, doch nun war es wieder Sophie, die ihr auf den Fersen war. Und nur ganz wenig dahinter schon Peter Kulier, Karin Eisl und Doris Hofmann. Da die Strecke wenige Kilometer vor dem Ziel in Sichtweite des Pausenbereichs vorbeiführte, sah man genau, wie die Reihung und die Abstände waren. Würde es Hermine schaffen, die anderen in Schach zu halten? Ewald Beißmann meinte, "nein, sie hat nicht so viel Ehrgeiz".
Und doch: Als sie auf der Kuppe auftauchte, war sie allein! Offenbar ihrer Sache sicher, trabte sie dem Ziel entgegen, nicht ohne sich umzudrehen, um nicht im letzten Moment überrascht zu werden. Aber Sophie hatte es nicht drauf angelegt - strahlend trabte sie eine knappe Minute später mit ihrem DOHA auf den 2. Platz! Und auch die Plätze 3 bis 5 wurden nicht ausgematcht, sondern die drei ritten ganz locker und grinsend einer hinter dem anderen über die blaue Linie.
Danach allerdings kam lange nichts. Wo waren Traude und Klaus? Leider gab es kurz vor dem Ziel einen Unfall. Klaus überholte Traude in der Linkskurve, ZORA kam leicht ins Rutschen, die Fliehkraft tat das ihre und Traude stürzte. Sie blieb kurz bewusstlos liegen, konnte aber, nachdem Klaus ihr Pferd eingefangen hatte, wieder aufsteigen und sie ritten im Schritt ins Ziel. Sicherheitshalber fuhr Margit Hartmann mit ihr aber ins Spital, wo eine Gehirnerschütterung festgestellt wurde und sie eine Nacht zur Beobachtung bleiben musste. Da sie aber über die Ziellinie geritten war, blieb sie in der Wertung. Dagmar Mittendorfer beendete den Ritt etwas später ohne Probleme.
Um 8:30 folgten die 60 km-Reiter, die nach dem Ausfall von vier Teilnehmern, die nicht erschienen waren (und es teilweise nicht mal für nötig hielten, anzurufen), nur zu sechst waren. Schon vor dem Start gab es einen kleinen Unfall. Marion Schwarzmann's Stute MADINAH schreckte sich - wovor eigentlich? - am Hänger angebunden, riss den Strick ab, stürzte und verletzte sich beim Aufstehen an einem Vorderbein. Die Wunde musste genäht werden, an einen Start war natürlich nicht zu denken - kein guter Beginn in die Saison, aber Marion hat ein zweites Pferd, mit dem sie die nächsten Ritte bestreiten kann, bis MADINAH wieder fit ist.
Gleich auf der ersten Runde, der rote Schleife, erwischte es dann Elfi Grims - ihre MIRHA begann zu lahmen. Es war nicht ganz ersichtlich, was der Grund war, aber es war eindeutig und so gab Elfi schon beim Reinkommen auf. Von den restlichen vier erreichten Angi Bruckner aus Deutschland mit AICHAN und Helga Wunderer mit ihrer neuen Stute BINT YASMINA (aus früheren Jahren kennen wir sie noch mit NOBILIS) das Gate nach 1:15 Reitzeit. Die anderen beiden, Fritz Kittinger mit ULLI und Michaela Felbermair mit WENDORA kamen kurz danach. Diese beiden sind übrigens seit 17.4. stolze Besitzer des Distanzabzeichens (ebenso wie Elfi Grims und Marion Schwarzmann). Angi Bruckner verließ die Pause ganz knapp vor Helga Wunderer, auch die beiden anderen starteten fast gemeinsam auf die nächste Runde.
Die beiden Paare blieben auch auf der blauen Runde beisammen, ins Gate ging wieder Angi Bruckner unmittelbar vor Helga Wunderer bzw. Michi Felbermair vor Fritz Kittinger. Auch hier wurde das Finish noch mit Spannung erwartet! Aber auch hier gab es kein Match! Angi Bruckner ließ Helga Wunderer den Vortritt und meinte nachher, Helga's Betreuer hätten sie so eifrig mitversorgt, ohne diese Hilfe hätte sie nicht so flott reiten können, so wäre das schon in Ordnung! Bravo Angi! Beim zweiten Pärchen hatte die große WENDORA die Nase vorn, was aber auch für beide nicht wesentlich war - für beide war es der erste 60er und sie waren sichtlich zufrieden.
Um 11 Uhr machten sich 8 Paare auf die 40 km, sie ritten zunächst die blaue Runde. Die ersten kamen nach 1:17 wieder zurück, die letzten brauchten 1:37. Sie waren in vier Zweier-Gruppen unterwegs. Durch teilweise sehr unterschiedliche Gatezeiten verschoben sich die Reihungen bzw. Abstände in der Pause etwas. Dies lag jedoch in manchen Fällen an der Unerfahrenheit der Reiter, wenn das Pferd dann mit Puls 48 beim Tierarzt erschien. Aber bei einem 40er geht es ja noch nicht "um die Wurscht" und so ist es besser, zu lange zu warten als zu kurz. Aus Fehlern lernt man - und dieser Fehler tut niemanden weh, schon gar nicht dem Pferd!
Nur die ersten zwei, Evelyne Wimmer mit LAKIMBA und Gerlinde Streif mit ALIEN schafften LK 1, ganz knapp verpasst hatten sie Christine Zahradnicek mit GISMO und Dr. Alexander Hönel mit LAKOS. Die beiden waren aber trotzdem sehr zufrieden und es sieht fast so aus, als würden die beiden sympathischen Niederösterreicher zum Orientierungsreiten, wo sie erfolgreich vertreten sind, nun eine neue Sparte für sich und ihre Pferde entdeckt haben!
Die zweite Reiterin aus Deutschland, Ulli Klöpffer mit TRIXI schaffte auch noch LK 2, in LK 3 klassierten sich Karoline Holzleitner (Diplomarbeit geschafft und angenommen, jetzt kann wieder geritten werden!) mit NARISSA, Barbara Kogler mit SM MAREEN und Romana Thiel mit LM IBN PASHA.
Am späten Nachmittag wurde die Siegerehrung auf dem großen Reitplatz abgehalten, Daniela Entner und Edith Rammelmüller ehrten die Sieger und Platzierten mit Schleifen und Pokalen. Außerdem wurden etliche Sachpreise unter den Teilnehmern verlost. Der 60- und der 80 km-Ritt waren auch Teilbewerb von Donauland- und VA-Cup, im ersteren führt nun Hermine Beißmann, im letzteren Sophie Mauritsch (für den VA-Cup müssen sowohl Pferd als auch Reiter eingetragen bzw. Mitglied des VVÖ sein!).
Das ganze Turnier zeichnete sich durch einen tadellosen Ablauf und eine entspannte Atmosphäre aus. Es gab keinerlei Hektik, keine Probleme mit der sehr gut markierten Strecke, niemand verritt sich, keine Diskussionen, und nicht zu vergessen, die Gastronomie. Die Gemüseschnitzerl waren sehr gut, und erst die Mehlspeisen - kann man die Bäcker(in) mieten?? So sollte ein Turnier ablaufen, und so war es - von Traude's Unfall mal abgesehen - auch ein erfreulicher Auftakt in die heurige Saison!
DISTANZRITT MÜHLBACH 29.05.2004
Niederösterreichische
Landesmeisterschaft
Donaulandcup,
VA-Cup
Zu Pfingsten trafen sich insgesamt 26 Distanzreiter an der Grenze zwischen
Wein- und Waldviertel, am Gestüt der Fam. Mauritsch, zu 40, 60 und 100
km und der Niederösterreichischen Landesmeisterschaft. Von solchen Teilnehmerzahlen
konnte man im Vorjahr nur träumen! Petrus hatte ein Einsehen nach dem Schlechtwetter
der ganzen Zeit vorher. Zwar regnete es noch am Freitag vormittag ausgiebig,
doch tagsüber wurde es trocken, die Sonne kam sogar heraus. Auch am Ritt-Tag
selbst war es teils sonnig, teils bewölkt, aber trocken. Abgesehen vom
manchmal unangenehmen Wind war das Wetter für die Pferde recht brauchbar.
Dr. Gert Adlassnig untersuchte die Pferde am Freitag nachmittag und konnte allen
Starterlaubnis erteilen. Am machte dann als zweiter Tierarzt auch Dr. Gerhard
Eder "Dienst". Nachdem alle Pferde auf Paddocks bzw. in Boxen untergebracht
waren und die Grooms die Strecken abgefahren hatten, trafen sich alle zum Verzehren
der kulinarischen Köstlichkeiten, die die Jugend der Familie Mauritsch
schon in der Woche vorher vorbereitet hatten - alleine das Essen war die Reise
wert!
Dr. Christine Mauritsch erklärte bei der Vorbesprechung die beiden Runden,
einmal 30 km, gelb markiert und einmal 20 km, rot markiert. Die rote Runde hatte
zwei Gegenverkehrsstücke und traf sich einmal kurz mit der gelben Runde.
Nach Aussagen der Reiter und der Grooms waren aber beide Strecken bestens markiert
(was auf der ersten 30er-Runde praktisch die gesamte Gruppe der 60er-Reiter
nicht am Verreiten hinderte!).
Dr. Gert Adlassnig wies auf einige wichtige Punkte betr. die Tierarzt-Kontrollen
hin, so z.B. wurde in jedem Gate ein Ridgway-Test durchgeführt und im letzten
Gate des 100ers bei Bedarf eine Reexamination kurz vor dem Abritt. Pausenzeiten
betrugen einheitlich 30 Min., bis auf das letzte Gate des 100ers mit 40 Min.
Der Pulsgrenzwert betrug 64 nach 30 Min. (nachdem anfänglich 60 nach 20
Min. geplant war, einigte man sich dann doch auf die üblichen Werte, da
mit wirklich warmen Temperaturen nicht zu rechnen war).
Am Samstag um 8 Uhr früh machten sich fünf Reiterinnen und ein Reiter
auf den langen Weg. Dieser Bewerb war Hauptbewerb der NÖ Landesmeisterschaft.
Musste man in den letzten Jahren schon froh sein, überhaupt drei Starter
aufzutreiben, so bewarben sich diesmal insgesamt - mit den Reitern des 60 km-Bewerbs,
der ebenfalls dazuzählte - sogar 8 Teilnehmer um den Titel. Titelverteidiger
war übrigens Günther Lichtenberger mit KIJARA.
Für NÖ starteten als Favoritin Susanne Thumer mit GALIB, als Herausforderer
Dr. Andreas Fischer mit FRYKAS, Sophie Mauritsch mit DOHA - für den Veranstalterverein
startend - und Susanna Wurth mit DJAHIEL. Dazu gesellten sich aus OÖ Alexandra
Engleder mit MASHID und Hermine Beißmann mit DB MOJAAHID.
Ihrer Favoritenrolle gerecht werdend erreichte Susanne Thumer als erste nach
1:34 für 30 km die Pause, dicht gefolgt von Dr. Fischer und Sophie Mauritsch.
Etwas später kamen Hermine und Alex und danach Susanna Wurth, die nachgestartet
war. Susanne Thumer's GALIB war auch der erste, der hinaus auf die 2. Runde
über 20 km startete. Dr. Fischer ritt eine Minute nach ihr weg, DOHA hatte
etwas länger gebraucht.
Schrecksekunde für Susanne auf dieser Runde - GALIB rutschte ohne ersichtlichen
Grund aus und schon lagen beide da! Nachdem sie sich aufgerappelt hatten, und
sich herausstellte, dass nicht viel passiert war - abgesehen von einer leichten
Handprellung bei der Reiterin - ging es wieder weiter. Nochmal Glück gehabt!
Nach der Halbzeit hatte Susanne Thumer bereits zehn Minuten Vorsprung auf Dr.
Fischer herausgeholt. Sophie ließ diesen nicht aus den Augen, darauf lauernd,
ob nicht vielleicht der Vize-Meistertitel zu ergattern wäre. Die anderen
drei waren nur wenig langsamer, Hermine und Alex immer miteinander und Susanna
Wurth etwas dahinter.
Auf der dritten Runde fiel dann Dr. Fischer mit FRYKAS stark zurück, er
wurde nicht nur von Sophie Mauritsch, sondern auch den beiden Oberösterreicherinnen
überholt. Sophie hatte ihren Rückstand auf fünf Minuten verringern
können. Ob es reichen würde, Susanne den so heißbegehrten Titel
noch abzujagen? Wohl kaum - der großteils sehr gute Boden kam GALIB entgegen
und dass der bestens trainiert war, daran gab es keinen Zweifel. Immerhin war
es auch DOHA's erster 100er.
Auf der letzten Runde waren dann fast alle deutlich langsamer - die Länge
der Strecke machte sich doch langsam bemerkbar. Sophie, die nach hinten bestens
abgesichert war - beim Rausgehen auf die letzte Runde hatte sie ca. ¾
Std. Vorsprung auf Dr. Fischer - nahm ebenfalls das Tempo deutlich zurück.
So ritt Susanne Thumer letztlich doch unangefochten dem Sieg und dem Titel der
Landesmeisterin entgegen. Nach den Problemen des Vorjahres war sie sichtlich
überglücklich, es wieder geschafft zu haben!
Sophie Mauritsch konnte stolz sein auf den Titel der Vize-Landesmeisterin. Hermine
und Alex ritten auf der ideal angelegten Zielstrecke ein Finish aus, das MOJAAHID
für sich entschied. Hier wurden übrigens mehrere Finish's ausgeritten,
da sich das Gelände ideal dafür eignete - sicher hat nicht jeder Veranstalter
diese Möglichkeiten, aber das hier war einfach toll! (In Erinnerung an
frühere Zeiten: hier hätt' sogar ich mich getraut, zu matchen!).
Dr. Fischer kam als fünfter ins Ziel, er war auch auf der letzten Runde
noch langsamer geworden - aber in Anbetracht der langen verletzungsbedingten
Pause und des schwierigen Wiederaufbaus des Hengstes war es eine beachtenswerte
Leistung, ihn hier über 100 km durchzubringen. Mühsam immer nur das
ziemlich ungebärdige (unerzogene) Benehmen des Hengstes.
Susanna Wurth war Dr. Fischer zwar sehr nahe gekommen, aber DJAHIEL und wahrscheinlich
auch sie selbst hatten keine Ambitionen mehr, ihn noch zu überholen. Einer
muss der letzte sein, 100 km in Wertung zu absolvieren, sind an sich aber schon
Leistung genug.
Um 9 Uhr ging es dann für die 60er los, neben den vier weiteren Niederösterreichern,
Günther Lichtenberger, den Schwestern Laferl und Romana Thiel, waren zwei
Steirerinnen, eine Wienerin, drei Oberösterreicher/innen und aus Ungarn
Peter Kulier (der aber oberöst. Mitglied ist). Mit insgesamt 11 Startern
war dieser Bewerb gut besetzt.
Da für diesen Bewerb zweimal die 30 km-Runde zu absolvieren war, gab es
nur ein Gate. Dieses erreichten Romana Thiel mit LM IBN PASHA und Stephanie
und Ursula Laferl mit MAHIR und SHALISKA STAR als erste. Romana's Hengst fiel
durch das Gate etwas zurück, aber die Schwestern Laferl machten sich auch
als Führende auf die zweite Runde.
Peter Kulier mit dem Schimmel MOHA ging kurz danach als Dritter wieder raus,
dicht gefolgt von Günther Lichtenberger mit KIJARA. MOHA erregte etwas
Aufsehen, da er mit Scheuklappen geritten wird. Dieses Pferd hat die Eigenheit,
sehr plötzlich umzudrehen, was mit dem Scheuklappen viel weniger bzw. langsamer
passiert. Da im Reglement nichts dazu steht, ist es erlaubt - und hilft!
Einen Ausfall gab es in der Pause, Fritz Kittinger's ULLI war lahm. Alle anderen
konnten die zweite Runde in Angriff nehmen. Als die ersten Betreuer zurückkamen,
hieß es, Günther Lichtenberger sei in Führung, gefolgt von einer
Fünfergruppe mit Peter Kulier, den Laferl-Sisters, Klaus Steininger und
einer weiteren Reiterin. Das konnte ja spannend werden. Doch erstens kommt es
anders und zweitens als man denkt - Günther Lichtenberger bekam Probleme
mit seinem Knie, musste das Tempo stark drosseln.
Diesmal war es Klaus Steininger, der sich im Zielsprint mit Peter Kulier und
Steffi Laferl durchsetzen konnte und mit einer Reitzeit von 3:57:30 zum ersten
Mal einen Ritt gewinnen konnte! Peter überquerte als Zweiter, Steffi als
Dritte die Ziellinie. Eine Minute später hatte es auch Uschi Laferl geschafft.
Danach erreichte dann auch Günther das Ziel und nach ihm Michi Felbermair,
die nach Fritz Kittinger's Ausfall die zweite Runde allein geritten war.
Dahinter kam es wieder zu einem Match, es ging zwar "nur" um den siebenten
Platz, war aber "just for fun". Diesmal zwischen Romana Thiel, Manu
Neumayr mit ARIANCA STAR und Vicki Langusch mit CLEOPATRA. PASHA hatte zwar
die Nase vorn, doch leider lahmte er bei der Nachuntersuchung. Lange Gesichter!
Später stellte sich heraus, dass er ein Steinchen im Huf hatte - wieder
was gelernt. Marion Schwarzmann hatte, durch den Ausfall von MADINAH in Wolfern
bedingt, ihr Ersatzpferd TM POEZJA eingesetzt. Sie erreichten wohlbehalten das
Ziel, aber das geringere Training hatte ein flotteres Reiten nicht zugelassen.
Um 10 Uhr machten sich als letzte die neun 40 km-Starter auf den Weg, sie hatten
zweimal die rote 20 km-Schleife zu reiten. Dominierend waren hier der heiße
Anwärter auf den heurigen Newcomer Dr. Alexander Hönel mit LAKOS (diesmal
nicht begleitet, sondern betreut von seiner Partnerin Christine Zahradnicek),
sowie Bettina Koschelu mit dem VA-Schimmel ALI ESCORT. Diese beiden schafften
gerade noch LK 1.
Aus Oberösterreich waren Evelyne Wimmer mit LAKIMBA und Gerlinde Streif
mit ALIEN ebenfalls sehr gut unterwegs, diesmal begleitet von Doris Hofmann,
die ihrer LUMIRA zwischendurch quasi als Erholung einen kurzen Ritt vergönnte.
Man merkte es an den Pulswerten bzw. Gatezeiten, dass hier ein für lange
Strecken auftrainiertes Pferd am Werk war! Die drei hatten es nicht ganz so
eilig, LK 2 konnten sie aber leicht erreichen.
Komplettiert wurde das Starterfeld von der Familie Kartusch und Manfred Holzer,
aus dem Mürztal, Freunde der Familie Mauritsch. Drei von ihnen kamen gut
in LK 3 ins Ziel. PHARAO, das Pferd des vierten, hatte sich auf der ersten Runde
vertreten, Franz Kartusch kam im Schritt in die Pause. Hier erhielt er zwar
das OK der Tierärzte, es wäre sich mit der Maximalzeit aber auf keinen
Fall mehr ausgegangen. Er ritt daher "außer Konkurrenz" gemütlich
die zweite Schleife noch einmal.
Die Siegerehrung fand auf dem großen Pausengelände, wo vorher das
Vetgate eingerichtet war, statt, nachdem alle Absperrungen weggeräumt waren.
Peter Alleithner moderierte wie gewohnt, Dr. Christine Mauritsch und der Grundeigentümer
überreichten die Pokale für die ersten drei des 60er und des 100ers,
sowie Schleifen für alle Platzierten. Anschließend wurden die neue
Landesmeisterin und die Vizemeisterin geehrt und die Landeshymne abgespielt.
Den Abschluss dieses Turniers bildete die Siegerehrung auf der Grasrennbahn,
auf der auch der Zieleinlauf gewesen war - ein schönes Bild, wie sie dahingaloppierten
auf dem weitläufigen Gelände, wo man die Gruppe einmal von etwas weiter
weg beobachten konnte. Mühlbach war ein durch und durch gelungenes Turnier,
wo alles bestens funktionierte - von einer kleinen Panne bei der Siegerehrung
abgesehen, die man aber einem Erstveranstalter verzeihen kann und muss. Es war
für alles gesorgt, Platz genug, entspannte Atmosphäre, wenig Ausfälle,
schöne Strecke - freuen wir uns auf den nächsten Ritt hier im nächsten
Jahr - würde sich z.B. für eine BLMM sehr empfehlen, zumal Niederösterreich
ohnehin wieder dran wäre.
DISTANZRITT
LEUTSCHACH International 19.06.2004
Österreichische
Staatsmeisterschaft Senioren
Österreichische Meisterschaft Jugend, Junioren
(Eindrücke von Dagmar Mittendorfer am Schluß dieses Berichts!)
Staatsmeisterschaft, Jugend- und Juniorenmeisterschaft, 2. Teilbewerb CEEC
(Central European Endurance Cup) - ein Großereignis stand zur Sommersonnenwende
in Leutschach am Programm. Leider wurde dieses nachhaltig durch heftige Gewitter
und nachfolgenden Dauerregen getrübt. Leutschach-Wetter? 2004-Wetter? Egal.
Es dürfte jedoch einige Reiter abgehalten haben, einzupacken und hinzukommen,
sowohl etliche ausländische wie auch einheimische.
So waren letztlich auf 7 Bewerben nur 24 Reiter/innen am Start. Der 160 km-Bewerb
wurde nicht ausgetragen. Schade für den Veranstalter, der natürlich
aufgrund des internationalen Ritts (bis hinunter zum 80 km-Ritt waren die Bewerbe
als CEI ausgeschrieben) enorme Kosten hatte.
Der Freitag Nachmittag war ja wettermäßig noch ganz passabel, auch
die Voruntersuchung konnte vom internationalen Tierärztekollegium im Trockenen
durchgeführt werden. Alle Pferde erhielten Starterlaubnis. Am Abend wurde
die Vorbesprechung in einer Zelthalle abgehalten. Und noch bevor diese begann,
öffnete der Himmel seine Schleusen! Ein Gewitter, Hagel, und heftige Niederschläge
ließen einige hinausstürzen und Pferde von den Paddocks in die Boxen
bringen, die auch bald unter Wasser standen.
Nachdem alle wieder im Zelt waren, begann Harald Grinschgl die Vorbesprechung
mit der Vorstellung der Richter und Tierärzte und des Veranstalters, Ferdinand
Skergeth, seines Zeichens Hufschmied, Züchter und Westernreiter, der mit
seiner Mannschaft für diesen Event verantwortlich zeichnete. Dieser erklärte
anschließend die drei Runden, die abwechselnd zu reiten waren.
Die große, 30 km lange Runde (rot) ging vom Start weg hinauf zur Grenze
(Slowenien) zum GH Waucher, weiter auf und ab zum Bauernhof Oblak, hinunter
nach Maltschach und nach einer Schleife auf den Eichberg zurück zum Start.
Die 21 km-Runde (gelb) verlief parallel zur roten bis zum Oblak, dort rechts
weg und durch den Grillgraben zurück zum Start. Die19 km-Runde (blau) startete
hinauf durch den Grillgraben zum Oblak und dann auf derselben Route wie die
rote Runde über den Eichberg.
Im Anschluss daran erläuterte Harald Grinschgl die Abfolgen der Runden,
Pausenzeiten, Pulsgrenzwerte, Maximalzeiten und was sonst noch so alles für
die Reiter wichtig war, Dr. Rumpf als Vertreter der Tierärzte erläuterte
die Prozeduren im Vetgate. Die Mindestgeschwindigkeit war aufgrund der Schwierigkeit
der Strecke und des zu erwartenden tiefen Bodens auf 8 km/h gesenkt worden -
eine weise Entscheidung, wie sich am nächsten Tag zeigen sollte. Mit mehr
oder weniger gemütlichem Beisammensitzen endete der Freitag - was würde
der Samstag bringen? Vor allem: würde es aufhören zu schütten??
140 km
Nun, die Nacht war zwar teilweise trocken, aber zeitig am Morgen, fast könnte
man sagen, pünktlich zum ersten Start um 6.00 Uhr, begann es wieder zu
regnen. Aber: Distanzreiten ist ein Outdoor-Sport, also "auf in den Kampf".
Zunächst machte sich eine einsame Reiterin aus der Slovakei auf den 140
km-Ritt. Karin Dolezalová mit ihrem schwarzen Achal-Hengst ADZIBEJ war
die einzige, die für diesen Bewerb genannt hatte. Nach 2:33 erreichte sie
das erste Gate und machte sich nach der Pause auf die blaue Schleife. Als sie
von dieser zurückkam und ihr Pferd den Tierärzten vorstellte, war
der Ritt für sie jedoch schon wieder zu Ende - ADZIBEJ lahmte! Der tiefe
Boden hatte ein erstes Opfer gefordert.
120 km
Um 7.00 hieß es "Start frei" für immerhin 8 Reiter/innen
des 120 km-Bewerbs, der damit das meiste Interesse geweckt hatte. Hier ging
es nicht nur um die österreichische Staatsmeisterschaft der Senioren, sondern
auch um die Jugend- bzw. Juniorenmeisterschaft. Einzige ausländische Teilnehmerin
dieses Bewerbs war aus Ungarn Dr. Katalin Varga mit GAZAL.
Kandidaten für die Staatsmeisterschaft waren Marguerita Wagner mit KALACSNYIKOV
(vulgo KASCHA), Traude Nikles mit ZULAYAH EL SHAHIN (genannt ZORA), Dagmar Mittendorfer
mit LASKA und Günther Ringhofer mit SCHEHERAZADE. Hermann Koch verzichtete
zugunsten seines Enkels Andreas Kindermann, der mit SCHEDAN an der Jugend-ÖM
teilnahm. Um die Junioren-ÖM bewarben sich Teresa Gumhalter mit POJAR und
Stefan Juritz mit SANCHO.
Andreas Kindermann erreichte mit bereits großem Vorsprung die erste Pause
nach 30 km - er hatte nur 2:09 dafür gebraucht! Die nächsten beiden
waren Traude Nikles und Günther Ringhofer, der Rest kam wieder etwas später.
In derselben Reihenfolge machten sie sich auf die nächste Runde, gefolgt
von Stefan Juritz als viertem, nach ihm Katalin Varga, Teresa Gumhalter und
Marguerita Wagner mit jeweils nur wenig Abstand. Dagmar Mittendorfer als Schlusslicht
war aber recht knapp dahinter.
Auf der zweiten Schleife - noch einmal 30 km - baute Andreas Kindermann seine
Führung aus. Katalin Varga holte auf und kam gemeinsam mit Traude Nikles
herein, kurz nach ihnen auch Günther Ringhofer. Traude ging aber mit kurzer
Gatezeit als erste dieser drei auf die nächste Runde. Für Günther
war hier bereits Schluss, seine Stute hatte beim Ridgway-Test zu hohe Werte.
Das sollte an diesem Tag noch öfter der Fall sein. Tagsüber war die
Sonne herausgekommen und es würde sehr schwül - schwierige Situation
zum Betreuen des Pferdes.
Auch Teresa Gumhalter's POJAR hatte schon unterwegs Probleme und sie gab hier
selbst auf. Die Untersuchung durch die Tierärzte bestätigte sie. Dagmar
Mittendorfer hatte auf- und die übrigen überholt, doch die Abstände
im Gate waren sehr gering.
Nun ging es an die blaue Schleife, mit 19 km die kürzeste. Halbzeit war
geschafft - und es war bereits 14.00 Uhr, als die letzte diese Pause verließ.
An Andreas' Führung änderte sich nach 80 km nichts, Traude und Katalin
kamen gemeinsam von dieser Runde zurück - doch für Katalin's GAZAL
war es zuviel - Zwerchfellflattern! Er brauchte sogar die Hilfe der Tierärzte.
In Ungarn gibt es keine solchen Berge wie bei uns, da ist die Einschätzung
der Situation dann nicht so einfach. Stefan Juritz hatte jetzt etwas Vorsprung
auf Marguerita und Dagmar herausholen können. Die beiden Damen waren großteils
gemeinsam unterwegs.
Die nächste Schleife war die 21 km lange gelbe. Als Andreas von dieser
zurückkam und klar wurde, dass außer ihm alle anderen die letzte
Runde im Finsteren reiten würden, fällte das Richterkollegium die
Entscheidung, den Ritt auf 100 km zu verkürzen. Es wäre bei den herrschenden
Bedingungen unverantwortlich gewesen, die Reiter wieder hinauszuschicken. Selbst
Andreas, der einer der schnellsten des ganzen Turniers war, schaffte "nur"
eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 10 km/h!
Alle waren sichtlich froh und erleichtert, dass es zu Ende war. Dieser Bewerb
wurde in Junioren und Senioren geteilt (die Junioren ritten ohne Mindestgewicht)
- Traude's zweiter Platz im Bewerb wurde so zu einem Sieg - und zum Staatsmeistertitel
2004! So recht realisiert hat sie das aber erst viel später, noch waren
die Strapazen des Rittes zu gegenwärtig. Stefan Juritz erreichte als Dritter
und damit zweiter des Junioren-Bewerbes das Ziel und SANCHO passierte so wie
die beiden vor ihm die Nachuntersuchung ohne Beanstandung - Juniorenmeister
2004! Dagmar und Marguerita - es war mittlerweise finster! - matchten um den
vermeintlichen fünften Platz - in Wirklichkeit war es die Entscheidung
um den Vize-Meister, die Marguerita hauchdünn für sich entschied!
100 km
Noch immer im Regen startete der 100er, mit Peter Reichmann aus Deutschland
(PILADA) und Roman Moser (MONTEVIDEO) eher schwach besetzt, wobei Roman auch
an der Jugend-ÖM teilnahm, da für diese die Bewerbe bis hinunter zu
60 km zählten. Von der ersten Runde, der roten 30 km-Schleife kamen die
beiden gemeinsam nach knapp 3 Std. zurück. Peter Reichmann ging einige
Minuten vor Roman Moser ins Gate.
Auch sie hatten nun die rote Runde ein zweites Mal zu absolvieren. Von dieser
zurückgekommen, brauchte MONTEVIDEO schon ziemlich lange, bis die geforderten
64 Puls erreicht waren - doch der Ridgway-Test zeigte auch hier, dass es für
ihn zu viel war. So ritt Peter Reichmann allein die nächste Runde, 21 km
gelb. Als er von dieser zurückkam, durfte auch er aufhören - Verkürzung
des 100er auf 80 km.
80 km
Gegen 9 Uhr der erste Lichtblick des Tages: es hörte auf zu regnen und
bald waren die ersten zaghaften blauen Fleckchen am Himmel zu sehen. So konnten
wenigstens die 80er bereits ohne Nässe von oben starten. Am Gatsch unten
änderte das natürlich noch gar nichts. Teilnehmer dieses Bewerbs waren
aus Ungarn Dalma Hosszú mit FARRAG HARRY aus Ungarn, Anna Matejcková
mit GANGES DES PINS aus Tschechien und aus Österreich Vicky Langusch mit
CLEOPATRA und Manuela Neumayr mit ARIANCA.
Die vier wackeren Damen kamen gemeinsam von der gelben Runde zurück, als
erste meldete Anna Matejcková In-Time an, dicht gefolgt von Manu Neumayr,
der Ungarin und Vicky Langusch. Nun ging es auf die blaue Runde, etwas kürzer,
aber nicht viel leichter wie die gelbe.
Die beiden Jugendlichen - auch wurde hinterher der Bewerb in Junioren und Senioren
geteilt - kamen gemeinsam mit wenigen Minuten Vorsprung auf Manu und Vicky von
dieser Runde zurück. Auch die letzteren beiden waren gemeinsam unterwegs.
Dritte Runde, wieder gelb, ähnliches Bild, nur dass Anna's GANGES DES PINS
hier ebenfalls dem Ridgway-Test zum Opfer fiel. So konnte sich Dalma Hosszú
unangefochten einen 1. Platz holen. Im Senioren-Bewerb war am Schluss Vicky
etwas früher im Ziel als Manu. Beide waren sichtlich froh, diesen extremen
Ritt hinter sich zu haben!
60 km
Es wurde nun immer heller, wenn auch noch nicht wirklich wärmer (nicht
vergessen: Mitte Juni!). Aber wenigstens kein Regen mehr. 10.00 Uhr - Startzeit
für fünf 60 km-Reiter/innen. Sie hatten als erstes die gelbe Runde
zu absolvieren. Der Sohn des Veranstalters, René Skergeth, wollte es
ganz genau wissen und erritt mit seiner SINDY schon auf den ersten 21 km einen
Vorsprung von 15 Minuten, der zwar im Gate wieder etwas schmolz. Aber an seiner
Führung änderte das nichts. Doch erst war ein Drittel absolviert.
Die nächsten beiden waren Anna Maria Ziegler mit LUMPANO und Esther Torner
mit BEND OR, wobei Esther durch eine sehr kurze Gatezeit einen deutlichen Vorsprung
auf Anna Maria gewann. Wesentlich mehr Zeit ließen sich Cordula Zenz und
Bernd Polz, der sich ausgerechnet diesen schwierigen Ritt für seinen ersten
Start aussuchte. Auch er holte im Gate einen Vorsprung auf Cordula Zenz.
Auf der blauen Runde baute René Skergeth seinen Vorsprung etwas aus.
Seine Reitweise verblüffte sogar hartgesottene Beobachter - im vollen Galopp
auf Asphalt um scharfe Kurven! Esther Torner machte nun klar, dass der zweite
Platz ihr gehören sollte - falls René durchkommt. Hingegen hatte
Anna Maria Zieglers LUMPANO bereits erhebliche Probleme, er kam mit großer
Verspätung zurück und regenerierte auch im Gate nicht mehr ausreichend.
Bernd Polz und Cordula Zenz waren wieder gemeinsam unterwegs und wieder ging
Bernd mit seinem ILTSCHI etwas früher ins Gate.
Nun war noch die letzte, wieder die gelbe, Schleife zu bewältigen. René
ritt trotz bereits großem Vorsprung sein Tempo weiter - doch es sollte
sich rächen! Im Ziel angekommen, zeigte SINDY Zwerchfellflattern! Sie erholte
sich zwar später, aber auch sie war ein Opfer der schwierigen Wetterverhältnisse
und der Unerfahrenheit ihres Reiters bzw. ihrer Betreuer geworden.
Esther's BEND OR (Sohn von IBN LUMBUSH) hatte keine Probleme, Esther ging als
Siegerin aus diesem Bewerb hervor. Bernd und Cordula waren auch auf der letzten
Runde wieder beisammen und erreichten viel später, aber wohlbehalten das
Ziel, wobei ILTSCHI die Nase vor FATIMA hatte. Aber das war eigentlich nicht
so wichtig - viel wichtiger war, dass sie es geschafft hatten und die Pferde
keinen Schaden genommen hatten.
40 und 20 km
Erst nach Mittag, genau um 13:15 wurde der 40er und - da es nur eine Teilnehmerin
gab - auch der 20er gestartet. Sabrina Koch mit GEYDAN ritt jedoch flotter als
die anderen drei und kam nach 2:09 von der gelben Runde zurück - trotzdem
"nur" LK 3 - mehr war heute einfach nicht drin. Die anderen drei blieben
den ganzen Ritt zusammen und klassierten sich ebenfalls in LK 3. Josef Moosbauer
mit der Haflingerin ULLA, die erst 10-jährige Anna Harrich mit SARA (ebenfalls
Haflinger) und Renate Lang mit ihrer selbstgezogenen Partbred-Stute KIARA -
noch ein IBN LUMBUSH-"Produkt" - brauchten insgesamt fast fünf
Stunden und nutzten damit die Maximalzeit voll aus. Hut ab besonders vor der
jungen Anna! Eine tolle Leistung bei diesen Verhältnissen!
Am Abend waren ausnahmslos alle Reiter und ihre Grooms froh, dass es vorbei
war und keiner realisierte so recht, was dabei herausgekommen war - Sieg, Meistertitel,
Platzierung gerade noch - egal, Hauptsache vorbei. Bis auf eines ging es auch
den ausgeschiedenen Pferden wieder soweit ganz gut.
Siegerehrung
Am nächsten Morgen - welche Neuigkeit - Regen, Regen, Regen. Zunächst
noch eher Landregen, zu Mittag sollte das ganze dann sintflutartig werden. Ab
8 Uhr ließen sich die Tierärzte die platzierten Pferde nochmals vorführen,
um die Transportfreigaben zu erteilen - die ausgeschiedenen Pferde hatten, soweit
ihre Reiter schon heimfahren wollten, diese schon am Vortag erhalten. Anschließend
wurde der Konditionspreis vergeben. Um 11 Uhr versammelten sich alle in der
Zelthalle, aufgrund des Wetters ohne Pferd, nur die drei Meisterschaftspferde
und ihre Reiter stellten sich am Eingang zur Halle auf. Sie hatten Glück,
solange sie dort standen, regnete es nur leicht.
Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Harald Grinschgl bedankte
sich Veranstalter Ferdinand Skergeth bei allen Reitern und Betreuern fürs
Kommen, bei Richtern, Tierärzten und seinen Helfern für ihre Arbeit,
bei den Sponsoren, die für jede Veranstaltung dieser Art sehr wichtig sind,
weiters beim Eigentümers des ziemlich verwüsteten Geländes und
den Grundbesitzern, über deren Wege die Strecken verlaufen waren.
Nach einer Einlage der Musikkapelle und dem Segen des örtlichen Pfarrers
wurden zunächst die Sieger und Platzierten der einzelnen Bewerbe geehrt
- es gab Mascherl, Pokale und Sachpreise, überreicht von den Richterinnen
Dr. Hilde Jarc und Tanja Younes. Für die Reiter der LK-Bewerbe gab es je
eine Urkunde. Spannend wurde es dann bei der Bekanntgabe des Konditionspreises
- SCHEDAN, das Pferd des Jugendmeisters Andreas Kindermann - war der Sieger!
Breites Grinsen machte sich auf Hermann Koch's Gesicht breit - hatte er doch
schweren Herzens auf eigene Chancen auf den Staatsmeistertitel verzichtet -
kleine Entschädigung dafür im Nachhinein!
Anschließend wurden die neuen Meister und Vize-Meister mit Schärpen
und Pokalen und der Bundeshymne geehrt. Als Abschluss dieser Siegerehrung wurde
die große Fahne des CEEC - Central European Endurance Cup - die nach dem
ersten Teilbewerb von Ungarn an Österreich übergeben worden war, Manuela
Neumayr anvertraut, die beim nächsten Teilbewerb in Ermelo in Holland starten
und die Fahne dorthin mitnehmen und weitergeben wird. Jedes Land hängt
eine kleine Nationalfahne dazu, sodass am Schluss jedes Teilnehmerland darauf
verewigt ist. Die Fahne selbst zeigt das Logo des CEEC.
Das war also die heurige Staatsmeisterschaft Senioren und Jugend- bzw. Juniorenmeisterschaft.
Ein äußerst schwieriger Ritt, vom Veranstalter so gut es bei den
herrschenden Verhältnissen eben ging, bewältigt, hat von den Pferden
und Reitern sehr viel abverlangt - jeder einzelne kann stolz auf seine Leistung
sein. Die heurige Staatsmeisterin Traude Nikles hat zwar wohl selbst am wenigsten
damit gerechnet, aber sie und ihre ZORA sind mehr als würdige Meister,
die sich diesen Titel schwer erkämpft und verdient haben - nicht zu vergessen
auf ihren Groom Rudi, der alleine auch ordentlich "drankam". Wie überhaupt
hier die Grooms besonders Schwerarbeit zu leisten hatten!
* * * *
Hier noch ein paar Worte aus der Sicht von Dagmar Mittendorfer, die mit LASKA 120 (100) km ritt und begeistert war:
Leutschach begann wie üblich, Freitag, Regen, Gewitter und Hagel. Auch
für Samstag sagte der Wetterbericht nichts Gutes an.
Am Samstag um 7 Uhr ging es für die 120 km-Reiter los. Es ging auf die
Remschnigg-Alm. Die Strecke war teilweise tief durch den vielen Regen. Das Wetter
wurde besser, die Böden teilweise immer tiefer und rutschiger.
Die gesamte Strecke war super markiert, hier gab es kein Verreiten. Dieser Ritt
ist eine echte Herausforderung für Pferd und Reiter. Wunderschöne
Wege, bergauf, bergab, wenig Asphalt, keine dieser öden langweiligen Schotterpisten.
LASKA war einfach super, ging sehr ehrgeizig, man mußte sie nie treiben.
Hätten wir nicht 2 x hintereinander die hinteren Hufeisen verloren, was
sehr viel Zeit kostete (ca. 1 ½ Std.), hätten wir auch eine ganz
passable Zeit erreicht.
Ich hoffe, daß es wieder ein Leutschach gibt und möchte mich bei
den Veranstaltern bedanken. Schade nur, daß es keine Stallplaketten gab,
dafür wunderschöne Pokale und Wein. Ich bedanke mich bei meiner Laska
für ihre tolle Leistung, die mich sehr stolz macht!
DISTANZRITT
LAAK 10.07.2004
Bundesländer-Mannschaftsmeisterschaft
Beim vierten Ritt der Saison - und dem zweiten Saisonhöhepunkt - gab es
einen Rekord an Startern! Insgesamt 48 Pferde bevölkerten das Areal des
Reiterhofs in Laak bei Ferlach. Nicht nur 6 Mannschaften für die BLMM,
auch jede Menge "Einzelstarter" waren gekommen, dabei erfreulicherweise
auch viele Neueinsteiger.
Obwohl der Wetterbericht nicht besonders gut war (wann war er das heuer schon?),
verlief der Tag des Rittes dann aber großteils wettermäßig
ganz brauchbar. Erst im Lauf des Nachmittags gab es ein Unwetter, das aber "nur"
mehr die beiden 100 km-Reiterinnen unterwegs traf.
Die Strecke war dieselbe wie im Vorjahr, durchwegs eben, auf Sand- und Auwegen
entlang der Drau. Die gelbe Schleife verlief flussabwärts, über eine
Brücke auf die linke Seite des Flusses, drüben eine Runde, wieder
zurück und zum Start. Die rote Runde wandte sich westwärts an Ferlach
vorbei, um einen Badesee herum und auf parallelen Wegen wieder zurück.
Dabei waren auch eine betonierte Furt (ohne Wasser) und eine Holzbrücke
zu überwinden, wo Schritt geritten werden musste.
Der Freitag Nachmittag verging mit dem Vet-Check der vielen Pferde, der von
Dr. Sendlhofer durchgeführt wurde. Anschließend erklärte Erwin
Kazianka die beiden zu reitenden Runden. Die Abfolge der Runden war übersichtlich
auf einem Blatt Papier angegeben, das schon bei der Nennung verteilt wurde.
So gab Richter Ing. Harald Grinschgl nur noch die Pausenlängen und einiges
zu den TA- Kontrollen bekannt und wünschte allen einen guten Ritt.
Für 100 km hatten sich Angelika Rusche mit REBECCA und - erstmalig auf
der langen Strecke - Silvia Hödl mit HASSAN DE LUXE entschieden. Auf eigenen
Wunsch starteten sie bereits um 6 Uhr. Sie ritten den ganzen Ritt gemeinsam,
in eher ruhigem Tempo und brauchten insgesamt gut 7 Stunden. Leider war aber
HASSAN bei der Nachkontrolle lahm. Schade für den ersten Versuch von Silvia,
aber beim nächsten Mal klappt es sicher!
Etwas unerwartet erwies sich diesmal im Gegensatz zu den bisherigen BLMM-Ritten
der 80er als der schnellste Bewerb. Die ersten drei duellierten sich den ganzen
Ritt hindurch - am Schluss hatten sie die Strecke in 3:41 absolviert! Andreas
Kindermann mit SCHEDAN ritt für die Mannschaft Steiermark 1, Stefan Juritz
mit SANCHO für Kärnten 1 und Susanne Thumer mit GALIB für Niederösterreich.
Im Gate war zwar GALIB immer der letzte der drei, der ins Gate kam, aber die
Abstände waren so gering, dass sie auf der Strecke immer gleich wieder
beisammen waren. Wer würde die wichtigen Punkte für die eigene Mannschaft
machen? Es blieb spannend bis ganz zum Schluss.
Susanne schaffte es auf den letzten Kilometern, die beiden Burschen zu überholen.
Aber dann hatte sie Pech - in der letzten Kurve schlug die Fliehkraft zu und
sie landete im Gras! Sie konnte sofort wieder aufsteigen, aber die beiden Konkurrenten
waren natürlich auf und davon. Aber auch mit dem dritten Platz hatte sie
beträchtlichen Anteil an dem doch etwas überraschenden Ergebnis der
BLMM! Andreas Kindermann sicherte mit seinem Sieg im 80er den durchaus erwarteten
Gewinn der BLMM für seine Mannschaft.
In diesem Bewerb ritten außer den erwähnten drei auch Günter
Ringhofer mit SCHEHERAZADE (Stmk. 2), Martin Türl mit SUNSHINE aus der
Stmk., aber nicht als Mannschaftsreiter, und Dr. Martin Dal-Bianco mit SARNITSA,
für die OÖ-Mannschaft. Günter ließ es etwas ruhiger angehen,
aber auch seine Zeit von 4:42 ist durchaus ansehnlich.
Für Martin Türl war es der erste 80er nach einigen kurzen Ritten,
und für Dr. Dal-Bianco überhaupt der erste Distanzritt! Er hatte an
dem Kurs in Bad Ischl teilgenommen und so doch schon ein bisschen hineingeschnuppert.
Außerdem macht er viele lange Wanderritte, so dass seine SARNITSA schon
gewöhnt ist, länger unterwegs zu sein - wenn halt auch ein bisschen
langsamer.
Der 60er war diesmal nicht so sehr von der üblichen "BLMM-Hetzjagd"
gekennzeichnet. Auch hier gab es ein Duell zwischen Steiermark und Niederösterreich,
das erst auf den letzten km entschieden wurde. Länger hatte Susanna Wurth
(NÖ) mit DJAHIEL geführt, doch am Schluss musste sie sich René
Skergeth (Stmk 1) geschlagen geben. Trotzdem eine tolle Leistung von Susanna,
mit knapp über 3 St. für die 60 km eine gute Zeit geritten.
Am dritten Platz auch eine kleine Überraschung: Karin Tösch ließ
ihre SHIWA erstmals gehen - und siehe da, sie kann es ja! Karin meinte nachher
grinsend: "Eli, ich mußte die ganze Zeit an Deine Predigten voriges
Jahr in Mauerkirchen denken!" - Na bitte, da wären die Pfarrer froh,
wenn die Kirchgänger ihnen so gut zuhören würden! Gratuliere,
Karin!
Auch Helga Wunderer mit BINT YASMINA für Stmk 1 und Christian Juritz mit
MONTEVIDEO für Kärnten auf den Rängen 4 und 5 sorgten für
wertvolle Punkte für ihre Mannschaften. Die letzten der insgesamt 14 Starter
brauchten auch nur etwas über 4 Stunden. Drei Pferde mussten eliminiert
werden, zwei wegen zu hohem Puls im ersten Gate (wobei im Falle Carina Kazianka
ein Mißverständnis zwischen der zweiten Tierärztin Dr. Colloredo-Mannsfeld,
Carina und dem Richter passierte). Das dritte Pferd schied bei der Nachuntersuchung
wegen Lahmheit aus.
Der 40 km-Ritt im Rahmen der BLMM (d.h. mit Startkarte und Pferderegistrierung
- es gab ja gleichzeitig auch ein Reitertreffen) hatte sogar 15 Teilnehmer zu
verzeichnen! Die Idealzeit war von Richter Ing. Grinschgl auf 180 Min. hinaufgesetzt
worden. Diese von Harald auch bei ebenen Ritten praktizierte Methode führt
dazu, dass bei dem kurzen Ritt mit wenigen Ausnahmen nicht so schnell geritten
wird - eine gute Sache, da hier ja doch häufig noch junge Pferde bzw. Anfänger
unter den Distanzreitern unterwegs sind.
Im Gate musste ein Pferd wegen zu hohem Puls elimiert werden. Dazu ist zu sagen,
dass es teilweise ganz schön schwül war, wenn die Sonne mal zwischen
den Wolken hervorkam und es gleich ordentlich "stach". Von den übrigen
schafften 10 Reiter/innen die LK 1, vier blieben in LK 2.
Für das Reitertreffen waren 20 oder 40 km in offener Wertung zu reiten,
d.h. dass der Reiter nach den ersten 20 km und bestandenem Vetcheck entscheiden
konnte, ob er die zweite Runde in Angriff nehmen wollte oder nicht. Sechs Reiter/innen
machten weiter und erreichten alle LK 1. Mit dabei auch Cindy Langusch, die
Tochter von Vicky und Jörg, die, begleitet von ihrer Mutter mit CLEOPATRA,
ihre RABIEAH ritt und eine ambitionierte Vorstellung gab!
Fünf Pferde "durften" schon nach 20 km wieder aufhören,
darunter auch die zwei Fjordi's des Veranstaltervereins. Wie überhaupt
fast alle Mitglieder entweder ritten oder groomten - und wer weder das eine
noch das andere tat, war Schreiber oder sonstiger Helfer. Alle fünf 20er
erreichten übrigens LK 1.
Am Nachmittag, als es zu schütten und zu stürmen begann, als Geli
Rusche und Silvia Hödl noch auf der Strecke waren und der Rest unter den
Partyzelten aß und trank, begannen Gerüchte die Runde zu machen.
Jede Mannschaft rechnete und spekulierte - was konnte sich ausgehen? Das Stmk
1 gewonnen hatte, war ja klar - 1. Platz auf 80 und auf 60 - keine Chance für
die anderen. Aber dahinter? NÖ war erstmals seit vielen Jahren wieder sehr
gut unterwegs gewesen. Aber auch die Kärntner waren gut unterwegs - Oberösterreich,
das sonst immer Mitfavorit war, musste ersatzgeschwächt antreten und rechnete
sich diesmal kaum Chancen aus.
Außerdem: Aufgrund des Wetters - Siegerehrung draußen am Viereck?
Mit Pferd oder ohne? Oder doch im Zelt? H.G. meinte, es wird aufhören und
Siegerehrung wie geplant draußen am Viereck. Er hatte offenbar die richtigen
Infos - es hörte tatsächlich auf und so wurden die Pferde nochmals
gesattelt und alle stellten sich am Viereck auf. Da wurde es ganz schön
eng mit so vielen Pferden! Sieger und Platzierte in sechs Bewerben galt es aufzurufen
und mit Schleifen, Pokalen, etc. zu ehren.
Feierlich wurde es dann beim Hauptereignis des Tages - der BLMM. Inzwischen
war es schon offiziell geworden - Stmk 1 ist Sieger - und die Sensation war
perfekt: NÖ eroberte die Silbermedaille! Bronze ging an die nur knapp geschlagene
Kärntner Mannschaft 1. Die Medaillen wurden an die Reiter der drei besten
Mannschaften verteilt, der Teller für den Sieger an die steirische Landesreferenten
Anita Gödl überreicht.
Die Bundeshymne und eine Ehrenrunde im Schritt (wegen des rutschigen Bodens
und der vielen Pferde nicht im Galopp) beendeten dieses schöne und erfolgreiche
Turnier. Viel Dank gebührt den überaus fleißigen und engagierten
Mitgliedern des kleinen Vereins samt allen Helfern, nicht zu vergessen die Verpflegung
- nicht nur Gegrilltes, auch an die Nicht-Fleischliebhaber war gedacht.
DISTANZRITT
und -FAHRT MAUERKIRCHEN 24.07.2004
Oberösterreichische Landesmeisterschaft
Donaulandcup,
VA-Cup
Bericht von Evelyne Wimmer:
Freitag, den 23. Juli 2004 wurde bei herrlich warmem Sommerwetter das Distanzturnier
in Mauerkirchen mit der tierärztlichen Untersuchung der Pferde eröffnet.
Alle 26 Pferde erhielten Starterlaubnis von den Tierärzten Dr. Siegfried
Fürstberger, Dr. Christian Russinger und Dr. Christian Grüneis.
Beim Bewerb über 120 km starteten bereits um 5.00 Uhr vier ReiterInnen.
Sechs Teilnehmer nahmen die Strecke über 80 km um 5.30 Uhr in Angriff und
um 6.00 Uhr machten sich 10 Reiter/Pferdepaare über die 60 km auf den Weg.
Der Bewerb der 40er startete mit sechs Startern um 7.00 Uhr. Die Distanzfahrt
ging um 9.30 Uhr ins Rennen.
Es dauerte aber nicht lange, die 60er hatten ungefähr die erste Hälfte
ihrer Strecke hinter sich, da öffnete der Himmel seine Schleusen. Es regnete
und regnete, mit nur ein paar kurzen Unterbrechungen. Der tiefe Boden forderte
seine Opfer - ein Eisen nach dem anderen ging verloren.
Von den 120ern kamen letztendlich nur zwei Reiterinnen ins Ziel. Siegerin und
somit OÖ-Landesmeisterin 2004 wurde Hermine Beißmann mit DB MOJAAHID
vor Karin Eisl mit FARINO DE MONTAGNA, die leider kurz vor dem Ziel noch ein
Eisen verlor. Für Doris Hofmann und LUMIRA war diesmal leider bald Schluss.
Doris gab auf, da LUMIRA Probleme mit dem Kreislauf hatte und Anzeichen für
eine Kolik hatte.
Der Bewerb über 80 km wurde von Alexandra Engleder mit MASHID gewonnen.
Hinter ihr kamen Peter Kulier mit MOHA und Angelika Bruckner (ein Gast aus Deutschland)
mit AICHAN ins Ziel.
Auch der Sieg beim Bewerb über 60 km blieb in oberösterreichischer
Hand, noch dazu im eigenen Stall. Siegerin wurde eine junge Reiterin, die das
erste Jahr diese Sparte des Pferdesports versucht - die Rede ist von Gerlinde
STREIF mit ALIEN - eine Favoritin für Newcomer Reiter und Newcomer Pferd!
Leider reitet Gerlinde nur heuer, da sie und ihr Groom Reinhard im Jänner
2005 Nachwuchs erwarten, wozu wir den beiden alles Gute wünschen. Wir hoffen
jedoch, Gerlinde im übernächsten Jahr wiederzusehen.
Bei den 40ern gab es leider einen Ausfall. Das Pferd RAMOS von Cornelia Hackelsberger
blieb mit dem Hinterhuf im Bahngleis hängen und verletzte sich. Sie gab
auf. Alle anderen 40er beendeten den Bewerb in LK1!
Erstmals veranstaltet wurde auch eine Distanzfahrt über 30 km. Dazu hatten
sich drei Gespanne angemeldet. Sieger der Distanzfahrt wurde Bernhard Schuster
mit seinen beiden Shagya-Arabern LATHUR und RUBIN. Zweiter dieses Bewerbes wurde
Walter Wimmer mit den Pferden JANKA und RAPINA. Die Pferde von Bernhard Schuster
und Walter Wimmer stammen aus der Zucht von Franz Hoppenberger. Platz 3 belegte
Peter Schoinz mit MUSZTAFA und KASR EL SOMA.
Noch ein kleines Detail am Rande:
Den besten Groom, den wahrscheinlich je ein Reiter hatte, den hatte ich persönlich.
Zirka 10 km nach dem Start, kurz vor einem steilen Abhang brach bei LAKIMBA
die Trense. Wir galoppierten gerade, als das passierte - jetzt hieß es
erst einmal bremsen! Ich ließ mich vom Pferd fallen - das hilft eigentlich
immer, denn LAKIMBA bleibt dann stehen und schaut was mit mir los ist. Das Problem
an diesem Tag aber war, dass mein Pferd den anderen hinterher wollte.
Gerlinde verständigte sofort unseren Groom, der wiederum den Turnierveranstalter
Franz Hoppenberger. Franz brachte mir eine neue Trense. Gerlinde wollte mit
mir warten und so musste ich erst bitterböse werden, damit sie ohne mich
weiterritt.
Nach ca. 20 min. konnte ich meinen Ritt wieder fortsetzen, die Aufholjagd begann.
Groom hatte ich leider keinen mehr, da der mit Gerlinde unterwegs war. LAKIMBA
dürfte jedoch einen guten Draht zu Petrus haben, denn immer wenn ich merkte,
mein Pferd braucht Wasser - dann kam dies auch, von oben! So kamen wir gut über
die 60 Kilometer und erreichten noch den 5. Platz.
Die abschließende Siegerehrung, sowie Ehrung der OÖ-Landes- und Vizelandesmeisterin
wurden ohne Pferd und unter Dach von Peter Alleithner durchgeführt.
Wir, das sind Franz und Anneliese Hoppenberger, sowie das gesamte Team des Reitvereins
AL HUSAAN, bedanken uns bei den Reitern, Grooms und allen, die zu unseren Veranstaltungen
gekommen sind. Ebenso möchten wir uns herzlichst bei Elisabeth Böhm-Raffay
und Peter Alleithner für ihre Hilfe bei unseren Turnieren bedanken. Nächstes
Jahr machen wir Pause. Vielleicht gibt es im Jahr 2006 ein Wiedersehen!
DISTANZRITT
ST.VALENTIN International 14.08.2004
Donaulandcup,
VA-Cup
Das traditionsreichste Rennen zum Traditionstermin Mitte August zog leider
nur wenige Starter an. Nicht ganz verständlich, ist doch diese Strecke
nicht schwer, die Organisation lang bewährt bestens, die Gastronomie ebenfalls
und die Atmosphäre immer sehr locker und nett. Leider waren durch die terminliche
Kollision mit der bayrischen Meisterschaft auch keine Reiter aus Deutschland
am Start, obwohl das Turnier erstmals international ausgeschrieben war. So gab
es aber wenigstens Punkte für die heimischen Langstreckenreiter in der
FEI-Wertung.
Auch der Wettergott meinte es diesmal nicht sehr gut mit den Reitern, Pferden
und Grooms. Der August zeigte sich zwar zuvor (und danach) endlich sommerlich,
aber ausgerechnet am Ritt-Tag selbst war es "saukalt", teilweise stürmisch
und es gab immer wieder kräftige Regenschauer, die der starke Wind fast
waagrecht daherkommen ließ.
Als Tierärzte fungierten diesmal Dr. Walter Fehl aus Deutschland, Dr. Ursula Auböck und Dr. Sabine Kirisits aus Österreich. Die beiden Damen gehören schon fast zum "Inventar" des Distanzritts St.Valentin. Richterinnen waren Susanne Fehl aus Deutschland und Dr. Hilde Jarc und FEI-Steward Irene Seligo-Fabera. Die Tierärzte konnten sich mit den gerade mal 18 Pferden, die am Freitag zu untersuchen waren, Zeit lassen. Alle Pferde bekamen das "fit to start".
Die Vorbesprechung anschließend wurde von Turnierleiter Peter Alleithner
begonnen, der die Offiziellen vorstellte. Frau Dr. Jarc erläuterte dann
die Abfolge der einzelnen Runden, die Pausen und die Pulsgrenzwerte. Franz Zwerger
erklärte die beiden zu reitenden Runden, die aber ohnehin fast allen bereits
bekannt waren: eine 20 km- und eine 30 km-Runde, die im Wechsel zu absolvieren
waren.
Am Samstag ging es um 6 Uhr früh los für die regierende Staatsmeisterin
Traude Nikles mit ZULAYAH EL SHAHIN (genannt ZORA) und Dr. Martin Dal-Bianco
mit SARNITSA. Beide hatten sich für 120 km entschieden und beide wollten
ein eher gemäßigtes Tempo gehen. Für ZORA war es "nur"
ein Trainingsritt, der auch dazu diente, die Stute an die langen Strecken heranzuführen,
und für SARNITSA und ihren sympathischen Reiter überhaupt erst der
zweite Ritt.
Die beiden erreichten die erste Pause nach 30 km gemeinsam nach fast 2 Stunden.
Traude ging kurz vor ihrem "Mitreiter" ins Gate, sie ritten aber dann
gemeinsam weiter auf die 20 km-Runde. Diesmal waren sie doch um einiges flotter
und kamen nach gut einer Stunde wieder zurück. ZORA's Puls war wie gewohnt
nach kürzester Zeit unter den geforderten 64, SARNITSA brauchte nur wenige
Minuten länger.
Nun ging es wieder auf die längere Runde. Martin holte Traude jetzt aber
nicht mehr ein, er nahm das Tempo etwas zurück und kam ca. ½ Stunde
nach ihr wieder zum Start. In diesem Gate kam jedoch das völlig unerwartete
Aus für ZORA: sie lahmte! Was war passiert? Zunächst unerklärlich.
Hufschmied Hans Königswenger nahm dann die Hintereisen ab und siehe da
- Hufprellung! Erleichterung bei Traude und ihren Betreuern. Ein Sehnenproblem
hätte wahrscheinlich das Aus für zumindest heuer bedeutet. So aber...
Kann passieren, ist nicht so schlimm.
Martin ritt allein weiter, er reduzierte das Tempo immer mehr, er hatte ja noch
genug Zeit und wollte seine Stute nicht überfordern. Er hatte noch 2x die
20 km-Schleife zu reiten. Gegen 16 Uhr kam er dann zum letzten Mal in Zielnähe.
Er hatte auf der letzten Runde nur lose gegurtet, um ein sich abzeichnendes
Problem noch zu entschärfen. Beim Durchgang durchs Ziel war er dann etwas
abgelenkt von den klatschenden Zuschauern, sodass er beim Absteigen nicht mehr
daran dachte, dass der Gurt locker war.
Der Sattel rutschte seitlich, Martin flog, der Sattel rutschte unter den Bauch
der Stute - und sie tobte nur mehr! Zwei jugendliche Helfer verfehlte sie nur
um Haaresbreite beim Bocken und Ausschlagen. Sie zertrümmerte in ihrer
Panik einen Zaun (der noch dazu mit Elektroband abgesichert war), verfing sich
dann mit einem Huf im Bügel, stürzte - und blieb wie tot liegen! Es
gelang dann doch, den Sattel zu lösen und sie stand dann auch wieder auf,
voller Schrammen und zunächst stark lahmend.
Trotz intensiver Pflege ging sie auch bei der Nachuntersuchung noch nicht gerade,
obwohl es sich dann doch deutlich gebessert hatte. Schock am Schluss dieses
Turniers, aber wieder einmal "Gott sei Dank, es ist nicht viel passiert
(Reiter und Sattel haben den Sturz unversehrt überstanden). Martin analysierte
nachher eingehend die Gründe, warum das passiert war und war sehr betrübt,
dass er seiner Stute - die beiden haben eine sehr enge Beziehung zueinander
- das angetan hatte. Fehler passieren, wir sind alle Menschen. Nur sollte der
gleiche Fehler nicht öfter passieren - und das wird bei Martin sicher nicht
der Fall sein!
Zurück zu den anderen Bewerben: für den 100er hatten sich 4 Reiter/innen
entschieden, wobei Sophie Mauritsch (mit DOHA) als Jugendliche nicht mit Mindestgewicht
reiten musste und daher extra gewertet wurde. Im "Senioren-Bewerb"
waren Angelika Rusche mit REBECCA, Alex Engleder mit MASHID und Peter Kulier
mit MUSZTAFA vertreten.
Sie starteten um 7 Uhr und kamen gemeinsam nach etwas mehr als 1 ½ Stunden
von der 30er Schleife zurück. Peter und Sophie gingen als erste ins Gate,
die beiden anderen gleich danach. Auch die folgende 20 km-Runde absolvierten
sie wieder alle gemeinsam. Diesmal allerdings ergaben die In-Time's eine Reihung:
Peter Kulier, knapp 3 Minuten danach Alex Engleder und Geli Rusche, und knapp
2 Min. dahinter Sophie Mauritsch.
Aber jetzt waren wieder 30 km zu reiten und da konnte sich einiges ändern.
Tat es auch: Peter baute seinen Vorsprung auf sechs Minuten aus, die allerdings
im Gate wieder auf knappe zwei Minuten schmolzen. Die anderen drei waren fast
gleichzeitig hereingekommen und auch gleichzeitig ins Gate gegangen. Es blieb
also spannend bis zum Schluss!
Und noch einmal 20 km - um ¼ 3 Uhr nachmittags tauchten drei Pferde in
Zielnähe auf - wer würde den Zielsprint für sich entscheiden?
Es war eine Grauschimmel-Stute - Geli Rusche und REBECCA siegten zum ersten
Mal, mit 5:34 auch eine sehr gute Zeit! Als zweite überquerte Sophie Mauritsch
die Ziellinie, sie wurde aber ja extra gewertet (und bekam daher für alle
relevanten Wertungen die Maximalpunkte!). Der dritte im Bunde und Zweiter im
Senioren-Bewerb war Peter Kulier.
Und Alex Engleder? Die hat mit MASHID heuer noch einiges großes vor und
machte beim Zielsprint nicht mit. Ihr Rückstand betrug aber gerademal zwei
Minuten. 17,8 km/h auf 100 km - schneller ist MASHID bisher nur ein einziges
Mal gelaufen!
Um 8 Uhr machten sich drei Damen und ein Herr auf, um 80 km zu reiten: Hermine
Beißmann und Karin Eisl, Dagmar Mittendorfer und Dr. Andreas Fischer.
Letzterer machte gleich von Anfang an klar, dass er heute um den Sieg ritt.
Er kam von der ersten Runde mit 10 min. Vorsprung zurück, die im Gate nicht
viel schrumpften. FRYKAS war zwar wie gewohnt "hengstisch", aber die
Werte passten. Hermine und Karin waren gemeinsam unterwegs und auch im Gate
ganz knapp hintereinander. Dagmar ließ sich und ihrer LASKA etwas mehr
Zeit.
Nach der zweiten Runde, 20 km, ergab sich das gleiche Bild, nur dass Dr. Fischer
seinen Vorsprung noch ausbauen konnte und damit auch eine etwas längere
Regenerationszeit im Gate ihm nicht "wehtat". Es sah ganz nach einem
sicheren ersten Sieg für den Arzt aus Niederösterreich aus, und einem
Match um Platz zwei zwischen den beiden Oberösterreicherinnen.
Und genauso kam es dann auch: Platz eins für Dr. Fischer und FRYKAS in
4:03. Das Match um den zweiten Platz gewann Karin Eisl mit FARINO DE MONTAGNA
vor Hermine Beißmann mit DB MOJAAHID, in 4:17. Auch Dagmar Mittendorfer
und ihre LASKA erreichten später das Ziel wohlbehalten. So wie im 100er
gab es auch hier keinen Ausfall.
Der letzte Bewerb schließlich, die 50 km, startete um 9 Uhr - als es gerade
ordentlich schüttete! Acht Reiter/innen ließen sich aber nicht abhalten
und machten sich auf den Weg. Einige davon hatten vielleicht nicht mitbekommen,
dass die Idealzeit auf 4 Stunden hinaufgesetzt worden war - sie hatten die Strecke
in nicht einmal 2 ½ Stunden hinter sich gebracht. Die restlichen nahmen
sich ca. 3 Stunden Zeit und waren damit natürlich auch mit viel Reserve
in LK 1.
Nachdem sich der Schock über den Unfall von SARNITSA etwas gelegt hatte
und die in Wertung verbliebenen Reiter/innen sich und ihre Pferde gesäubert
und schön angezogen hatten - ein besonderer Blickfang immer Renate Lang
in spanischer Tracht, die diesmal sogar ihre KIARA eine Verbeugung machen ließ!
- versammelten sich alle in der Reithalle zur Siegerehrung.
Diese wurde wie gewohnt von Peter Alleithner moderiert, der sich zunächst
bei den Offiziellen (und erstmals auch bei der Meldestelle - *freu*) bedankte
und dann die Sieger und Platzierten der einzelnen Bewerbe herausbat. Pokale,
Schleifen und die bekannt schönen Stallplaketten wurden von Susanne Fehl
und Veranstalter Franz Zwerger überreicht, Frau Dr. Jarc fotografierte
eifrig.
Mit einem Ausblick auf das nächste Jahr - Franz Zwerger hat die Ausrichtung
der Staatsmeisterschaft beantragt, d.h. es wird einen internationalen Hundertmeiler
geben - dem Hinweis auf den nächsten Ritt in Rohrbach und der abschließenden
Ehrenrunde im Galopp ging die achte (!) Auflage des Distanzritts St.Valentin
zu Ende.
Wie immer hat alles bestens geklappt, es hat allen gut geschmeckt und abgesehen
vom Wetter waren alle zufrieden. Im nächsten Jahr wird sich einiges ändern,
da aufgrund des größeren Turniers die einzelnen Wege zwischen Zieleinlauf,
Groom-Bereich, Vetgate und Start "entzerrt" werden müssen. Was
bleiben wird, sind die gewohnt gute Organisation und die nette und fröhliche
Atmosphäre hier im RC Ami de Cheval!
DISTANZRITT
ROHRBACH 04.09.2004
Donaulandcup,
VA-Cup
Ergebnisse
Nach ein paar Jahren Pause fand heuer wieder in Rohrbach im Mühlviertel
ein Distanzritt statt. Veranstalter war die bestens bekannte Familie Beißmann
- Sohn Andi ritt etliche Jahr mit und seit zwei Jahren ist Mutter Hermine sehr
erfolgreich im Sport vertreten. Es gab heuer keinen Ritt in Aigen-Schlägl,
umso mehr ist verwunderlich, daß nur insgesamt 14 Reiter/innen (!) den
Weg nach Rohrbach fanden! Schade, denn die anderen versäumten einen schönen
Ritt mit neuem Startgelände und neuer Strecke!
Tierarzt Dr. Siegfried Fürstberger hatte keinen Streß bei der Voruntersuchung
der 14 Pferde und konnte allen Starterlaubnis erteilen. Auch für Richterin
Daniela Entner war es wohl ein gemütlicher Tag.
Der Samstag Morgen sorgte allerdings zunächst für Ernüchterung!
Ein ordentliches Gewitter ging nieder! Die 80er und die 60er mußten bei
Regen starten, die 40er hatten dann schon mehr Glück und ritten von Anfang
an im Trockenen. Es kam dann sogar noch ein bißchen die Sonne raus und
war ganz brauchbar zum Reiten.
Fünf Pferde warteten um 7.30 auf den Start des 80ers und machten sich dann
auf die erste 20er Schleife. Von dieser kamen sie auch gemeinsam in das erste
Gate. Hermine Beißmann DB MOJAAHID, Sophie Mauritsch mit DOHA und Karin
Eisl mit FARINO gingen auch gemeinsam auf die zweite Runde, die Körfgen-Sisters
- Hedi mit LANY und Patricia mit BEKA'S TAMARA - brauchten ein paar Minuten
länger. Fur Hermine und Sophie ging es hier um mehr als "nur"
den Ritt - nämlich um den Sieg im Donauland-Cup!
Ins zweite Gate kamen die ersten drei auch wieder gemeinsam, nun ging aber Karin
Eisl als erste wieder raus auf die Strecke, allerdings mit geringem Vorsprung
auf Hermine, und etwas mehr auf Sophie.
Doch die gab nicht nach und hatte die anderen beiden bis zum dritten Gate wieder
eingeholt. In diesem gingen Karin und Hermine zeitgleich ins Gate, doch Karin
beendete hier selbst das Rennen - FARINO lahmte! Schade, sie waren so gut unterwegs!
Hatte Hermine nun leichtes Spiel? Würde Sophie den Rückstand im Gate
von 6 Minuten aufholen? Nun, wer Sophie kennt, weiß, daß sie nie
nervös ist - dafür aber ehrgeizig und sie gibt so leicht nicht auf!
Und tatsächlich - sie holte Hermine wieder ein! Doch beim Zielsprint hatte
DB MOJAAHID die Nase vorn und so wurde es "nur" ein 2. Platz für
Sophie Mauritsch und DOHA. Aber deren Zeit kommt ganz sicher noch! Der VA-Cup
ist ihr ja nicht mehr zu nehmen und der Donauland-CUP - das bleibt noch spannend
und wird wohl erst in Bad Ischl entschieden.
Hedi und Patricia Körfgen waren nach wie vor gemeinsam unterwegs, es ging
ihnen gut, sie beendeten den Ritt ohne Probleme, ließen sich aber dann
mehr Zeit - Zeit zum Plaudern, Zeit zum Genießen. Die sollte man sich
ja auch ab und zu nehmen!
Leider nur drei Reiterinnen hatten sich für 60 km entschieden: Doris Hofmann
mit LUMIRA, Elfi Grims mit MIRHA und - neben den Körfgen-Schwestern weiterer
treuer Gast aus Deutschland - Traudi Barz mit ihrer NIOBE.
Sie absolvierten die erste Runde - alle Runden waren 20 km lang - gemeinsam,
gingen fast gemeinsam ins Gate. Und genauso lief es auf der zweiten Runde und
dem folgenden Gate. Und da sie auch am Schluß noch zusammen waren, gingen
sie mit jeweils 1 Sekunde Abstand über die Ziellinie. Die Nase vorn hatte
Elfi Grims, Zweite wurde Traudi Barz und Dritte Doris Hofmann.
Mit sechs Reiter/innen war auch der 40er nicht gerade toll "bestückt".
Aber hier sah man einerseits ein neues Gesicht - Monika Lehner mit CYRANO ARGOS
- andererseits auch bekannte Leute, u.a. die vermutliche Newcomerin des Jahres
(sie ist kaum mehr einholbar) - Gerlinde Streif, und die beiden Pferde-Newcomer,
ALIEN und LAKIMBA. Da die Strecke nicht einfach war, kamen alle in LK 3 - aber
besser ein bissl langsamer als zu schnell!
Die schnellsten waren Eva Leonhartsberger mit QUE MOI (im Vorjahr schon gesichtet)
und Michi Barz mit NIKAIA - normalerweise erwähne ich Zeiten bei einem
LK-Ritt ja nicht, aber mit 3:20 und darüber sind sie alle nicht so schnell
geritten. Gerlinde Streif und Evelyne Wimmer hatten die "Neue", Monika
Lehner, unter ihre Fittiche genommen und sie kamen zu dritt ins Ziel, Ivelin
Puchegger mit ihrer GABY dann kurz danach.
Die Reiter waren sehr zufrieden mit diesem Ritt, die Veranstalter bekamen mehrfaches
Lob. Es gab nach der Siegerehrung (siehe nachfolgender Bericht von Monika Lehner)
auch noch "was zu sehen" und auch das Essen scheint gemundet zu haben.
Wirklich schade, daß nicht mehr Distanzreiter dort waren. Die ersten Ritte
heuer waren so gut besucht, aber dieser Trend hat leider nicht angehalten. Trotzdem
- oder gerade deswegen - gebührt Fam. Beißmann besonderer Dank, daß
sie sich so viel Mühe gemacht haben, um einen schönen Ritt zu veranstalten.
Und hier noch ein persönlicher Bericht aus der Sicht von Monika Lehner, die hier ihr und ihres Pferdes Debut "feierte":
Ein kleiner Bericht über meinen ersten Distanzritt in Rohrbach, am
4.9.2004, geschrieben für alle Interessierten und vor allem für die
ganzen Feiglinge, so wie ich einer bin, die den ersten Start auch immer aufs
"nächste" Mal verschieben.
(Bei mir hat es auch vom ersten Nachdenken über eine Teilnahme bis
zur Umsetzung 10 Jahre gedauert)
Seit gut eineinhalb Jahren verfolge ich das Distanzgeschehen auf dieser Homepage.
Letztes Jahr kaufte ich mein erstes Buch und verbrachte dann einige Zeit damit,
mir das theoretische Wissen so gut wie möglich einzuprägen. Im Februar
startete ich auch ein regelmäßiges Training mit meinem 1,52m kleinen,
damals sechsjährigen Warmblüter CYRANO ARGOS.
Nun war es soweit: der 3. September war da. Um ca. 15:00 packten wir alles Notwendige
in unser Auto und fuhren in den Stall. Dort versuchten wir die restlichen Utensilien
irgendwie ins Auto und in den Anhänger zu quetschen. Erstaunlich, was man
für 2 Tage alles braucht....
Los ging die Fahrt. Nach etwa einer Stunde trafen wir beim "Ehrenreiter"
ein und wurden schon freudig von Ewald Beissmann begrüßt. Seine Frau
Hermine war auch schon eifrig am werken bei der Meldestelle. Sie war es ja,
die mich dazu ermutigt hat, die 40 km mitzumachen. Etwa zwei Wochen zuvor ritt
sie mit mir einen Teil der Strecke ab und ich durfte sie noch mit Fragen belagern!
So, nun standen wir mit Auto, Hänger und Pferd auf der Wiese und mussten
ein Paddock bauen. An sich nicht so schwer, wenn man weiß, wie man sich
da am vernünftigsten anstellt. Gut, dass wir schon Nachbarn hatten! Bei
Doris Hofmann und ihrem Mann Helmut konnten wir uns abschauen, wie wir vorgehen
sollten. Außerdem gaben sie uns noch einige wertvolle Tipps für mich
als Reiterin und für meinen Freund Josef, der mein Groom war!
Auf ging's zur Tierarztuntersuchung: Alles bestens, nur beim Vortraben soll
ich das Pferd nicht anschauen. (hab ich das nicht in dem Buch gelesen?? Ja hab
ich, aber bei der Aufregung vergisst man es wieder.... und ich schau halt meinen
Zwerg so gern an....) Herr Dr. Siegfried Fürstberger scheint mir ein sehr
kompetenter, ruhiger Tierarzt zu sein. Ich glaube, ihn bringt so schnell nichts
aus der Ruhe!
Nach und nach trudelten weitere Reiter ein und der Abend näherte sich.
Die Rittbesprechung war für 20 Uhr angesetzt. Die Zeit bis dahin nutzten
wir, um uns den Bauch mit den Köstlichkeiten vollzuschlagen, die im Zelt
gekocht wurden. Lecker Leberkäse, Schnitzerl, Kässpatzen, Kuchen,
und die beste "Radler"-Halbe die ich jemals getrunken hab!
Bei der Besprechung erklärte uns Ewald die einzelnen Streckenabschnitte
und beantwortete einige Fragen.
Da ich wusste, dass der nächste Tag bestimmt anstrengend wird, wollte ich
zeitig in die Dusche und ins Bett. Ich schrieb Doris und Helmut noch schnell
meine Nummer auf, mit der Bitte, mich anzurufen, falls mein Pferd das Paddock
auf eigene Faust verlassen sollte! Aber er ist ja ein ganz Braver! Als ich nämlich
am nächsten Morgen um halb sechs meine Augen öffnete, war draußen
ein Gewitter und es goss wie aus Kübeln! Also schnell zum Pferd und schauen,
ob der Zaun noch steht - ja, er stand noch, wenn auch etwas schief.
Meine Motivation war am Tiefpunkt. Als ich im Juli bei einer Orientierung mitritt,
war das Wetter genauso! Nein, ich will nicht im Regen reiten, ich bin doch im
Grunde ein Weichei!!!
Die fünf Reiter, welche 80 km zu bewältigen hatten, starteten im strömenden
Regen um 7:30, den drei 60er-Reitern erging es um 8:00 nicht anders. Nur wir,
sechs 40er Reiter, hatten Glück. Als wir um 9:30 an den Start gingen, wurde
es trocken und teilweise sogar ein bisschen sonnig.
Ich hing mich an Gerlinde Streif und Evelyne Wimmer an, welche mit den Pferden
ALIEN und LAKIMBA unterwegs waren. Sie ritten ein für mich optimales Tempo.
CYRANO fühlte sich von Anfang an wohl und lief sehr brav mit. Nach den
ersten 20 km war es kein Problem, schnell mit den Pulswerten runterzukommen.
Auch in der zweiten Runde verlief alles problemlos. Das Gelände war sehr
schön und die Bodenverhältnisse waren bis auf wenige Stellen auch
für mein Barhufpferd optimal.
Als wir nach 3 Stunden 39 Minuten ins Ziel galoppierten, war es für mich
ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass ich gerade 40 km gemeinsam mit meinem
Pferd bewältigt hatte. Auch wenn 40 km für die Profis unter euch ein
Klacks sind, für mich war es eines der aufregendsten Erlebnisse meines
Lebens!
Bei der Siegerehrung bekamen wir Schleifen bzw. die Gewinner auch Pokale. Außerdem
gab es eine Stallplakette, ein Kapperl für uns und einen Fliegenspray für
unsere Hottis.
Nach der Ehrenrunde im Galopp erfolgte eine Reitplatzsegnung durch den ortsansässigen
Pfarrer. Einige Reiterinnen aus dem Verein zeigten kleine Vorführungen,
Hermine's Kinder gaben einen Einblick in die Bereiche Springen und Dressur.
Im Anschluss konnten die zahlreichen Besucher noch gratis "Pony"-Reiten.
Sicher ein Erlebnis für die Kinder! (Hab aber auch einen etwas hilfesuchenden
Erwachsenen auf einem Pferd gesichtet....)
Alles in allem: mir hat's gefallen, meinem Freund hat's gefallen (für ihn
war's ja ein Heimspiel, da er gebürtiger Rohrbacher ist), meinem Pferd
hat's gefallen, was will man mehr?
Einen Dank noch mal an alle, die mir so viele wertvolle Tipps gegeben haben
und von denen ich einfach durch zuschauen und nachmachen lernen durfte!
Für mich war's bestimmt nicht der letzte Ritt! (auch wenn ich so einen
Muskelkater hatte, dass ich zwei Tage nicht aufrecht laufen konnte....)
DISTANZRITT
DOBL-WUSCHAN 18.09.2004
Steirische, Kärntner,
Burgenländische und Tiroler Landesmeisterschaft
Bericht von Michael Mayerl / Tirol
Distanzreiten / Landesmeisterschaften 2004
Der Reitverein Strasserwirt hatte diesen Sommer einen 3-tägigen Distanzreit-Kurs
organisiert, der von Harald Grinschgl und Gabriele Juritz veranstaltet wurde.
Die Begeisterung aller Teilnehmer war so gross, dass beschlossen wurde, ein
Tirol-Team aufzustellen.
Für Mitte September war die gemeinsame Austragung der Kärntner, Steirischen
und Burgenländischen Landesmeisterschaften im Distanzreiten im steirischen
Dobl bei Graz angesetzt, und Harald erklärte sich bereit, auch erstmals
die Tiroler Meisterschaften in dessen Rahmen durchzuführen.
Das Trainingsprogramm konnte also starten, ich (Michael) habe mir zwei Trainingsstrecken ausgesucht, auf denen ich in mehr oder weniger regelmässigen Abständen mit meiner Warmblutstute (eigentlich der von Lisa) trainierte. Manchmal vor der Arbeit zwischen halb sechs und halb acht, manchmal auch am Abend. Eine Strecke führte den Iselsberg hinauf, die zweite Strecke war eine 16 km Strecke auf der Ebene.
Das Grooming-Team stand ebenfalls von Anfang an fest, jeder hatte seine spezifische Aufgabe. Die Pulskontrolle machte Andrea, Lisa die Wasserversorgung, Helmuth war der Fotograf, und als Pferde-Betreuer in den Pausen waren Nicole, Martin, Mathilde und Maria im Dienst.
Am Freitag den 17. September ging es also los. Ein nordtiroler Kollege hatte abgesagt, also machten wir uns in zwei Teams auf den Weg nach Graz. Eine Manschaft kam direkt aus Strassen, und wir fuhren von Dölsach/Lienz los. Nach der Ankunft in Dobl wurden die Paddocks abgesteckt, danach erfolgte der erste VET-Check, und am Abend bei der Streckenbesprechung konnten wir uns einen ersten Eindruck der vor uns liegenden Route machen.
Lisa und ich hatten uns ein Zelt für die Nacht aufgestellt, geschlafen wurde im Schlafsack. Bald nach Sonnenuntergang war es aufgrund der stark fallenden Temperatuen bereits sehr tauig, selbst im Zelt durfte man sich nicht zu nahe an die Wand wagen, wollte man halbwegs trocken bleiben.
Trotz dickem Schlafsack, mehrerer Decken und mehrerer Lagen Gewand war die Nacht so ungemütlich, dass wir froh ums Aufstehen waren. Unsere Groomis übernachteten in einer Pension, und nach dem Aufstehen war Lisa und mir das Wichtigste (nach dem Füttern der Pferde) ein leckeres Frühstück in dieser Pension.
Um 9:00 Uhr war der Start der Teilnehmer über die 60 km, jene über 80 km und 100 km waren bereits um 8:00 und um 7:00 Uhr gestartet.
Die Tiroler Starter waren:
- Waltraud mit NIL, einem 6-jährigen Huzulen, Dölsach
- Michael mit PERIN, einer 12-jährigen Warmblutstute, Dölsach
- Manuel mit ORSINI, einem Vollblut, Strassen
- Chrissi mit TILLGERLE, einem kleinen Schimmel, Strassen
Waltraud und ich hatten uns vorgenommen, am Ende des Pulks im gemütlichen Trab loszustarten. Es blieb allerdings nur bei den guten Vorsätzen, denn ausschliesslich der Galopp war eine für unsere Pferde akzeptable Gangart.
Die erste Schleife über 20 km war für Waltraud eine noch sehr angenehme Partie, NIL regte sich nicht auf und trabte gemütlich durch die Gegend. Ich hatte dagegen mit PERIN einen Kampf auszustehen, der erst auf den letzten Kilometern ein bisschen nachliess. PERIN regte sich dermassen auf, dass sie bereits nach drei km schaumweiss war.
Obwohl die Gegend sehr schön war, man direkt von einer romantischen Route sprechen könnte, konnte ich mich nur auf meine halb "spinnende" PERIN konzentrieren. Es gab vier Groom-Punkte (auf der ersten Schleife), und wir wurden an jedem hochprofessionel bedient - Ein Bravo an die Groomis !
Die erste Schleife hatte zwei tückische Punkte, an welchen man sich leicht verreiten konnte. Einmal hat Waltraud uns vor dem Verreiten bewahrt, einmal hatte auch ich selbst die Augen entsprechend weit offen.
Der erste VET-Check war problemlos, weder NIL noch PERIN zeigten ein Problem. Leider wurde unser TILLGERLE, der kleine Schimmel, aber wegen Lahmheit eliminiert. ORSINI war problemlos.
Die 2. Schleife war die schönste für mich, da PERIN auf allen 20 km ein gleichmässiges Tempo ging, keinerlei Aufregung mehr zeigte, aber NIL etwas hinter sich liess. Diese Schleife führte uns durch Dobl, unter der Autobahn durch, dann oben drüber, wieder durch Dobl und zurück zu Ausgangspunkt.
Der 2. VET-Check verlief ebenso problemlos, ich konnte mit PERIN um etwa 5 min. früher losstarten als Waltraud mit NIL. PERIN hatte aber keine grosse Lust mehr, in die 3. Runde zu gehen, deshalb musste ich sie die ersten zweihundert Meter führen, und da überholten mich schon die nächsten Reiter, und weiter ging's gemeinsam im fröhlicen Trab und Galopp.
Nach ca. 3-4 km verlor PERIN in einem Gatsch-Loch ihr vorderes rechtes Hufeisen, und ich musste mich vom Rest der Gruppe, der ich mich angehängt hatte, verabschieden. Ich versuchte daher stets auf weichem Boden zu reiten, sobald Schotter oder Asphaltwege waren, stieg ich ab und ging oder lief zu Fuss. Die grösste Strecke davon die letzten paar Kilometer, wo wieder ein weicher Boden vorhanden war. Das Risiko, wegen Lahmheit nach 60 km eliminiert zu werden, konnte ich nicht einschätzen, daher wollte ich PERIN nicht übermässig belasten.
Nach über 5 Stunden war ich dann im Ziel, der Hufschmied nagelte ein neues Eisen auf den Huf, und das Vortraben sowie die restlichen Untersuchungen verliefen wieder problemlos.
Waltraud hatte ebenfalls kein grosses Glück in der 3. Runde. Da NIL und PERIN fast immer nur im Doppelpack gelaufen sind, konnte er nicht verstehen, dass er alleine in die letzte Runde gehen sollte. Er verweigerte daher nach ein paar Kilometern schon das Weitergehen, und konnte fast nicht vom Gegenteil überzeugt werden. Absteigen, Nebenherlaufen, Treiben, Schimpfen, Gutzureden, Ziehen, Schieben,... jedes Mittel war Waltraud recht, um ihren NIL in Gang zu halten. Doch schlussendlich wurde das Ziel doch noch erreicht, Waltraud noch x-mal erschöpfter als NIL, und auch noch unter der geforderten Maximalzeit.
Manuel mit ORSINI war zu diesem Zeitpunkt schon längst im Ziel und konnte
den Landesmeistertitel für sich beanspruchen.
Am Abend stand dann die Siegerehrung auf dem Programm, einfach ein tolles Erlebnis.
Am nächsten Tag wurde dann die Heimreise angetreten, übernachtet wurde aber nicht mehr im Zelt, sondern in der Pension.
***
Und hier noch ein Bericht aus Tirol, von Ingrid Schett (Strassen):
Tirol und das Distanzreiten .
Ich (Ingrid) wusste nicht einmal (und ich glaube ich bin da nicht alleine),
dass es diese Reitsportart überhaupt gibt, bis unser kleiner, aber feiner
Verein einen Distanzreitvortrag organisierte.
Ing. Harald Grinschgl und Gabi Juritz waren drei Tage in Strassen und unternahmen
mit uns viele interessante Sachen. Alle Teilnehmer waren Feuer und Flamme und
so organisierte Harald eine Tiroler Meisterschaft in Dobl-Wuschan, wo auch schon
Landesmeisterschaften anderer Bundesländer stattfinden würden. Der
Eifer war groß und die erst 12-jährige Chrissi (mit dem Lipizzaner-Araber
Schimmel TILLGERLE) und ich - schon 17 (mit dem englischen Vollblut ORSINI)
trainierten den restlichen Sommer eifrigst für diesen großen Tag.
Manuel (18 Jahre), der diesen Distanzritt mit ORSINI bestreiten würde,
musste arbeiten und so erklärte ich mich spontan bereit, ORSINI täglich
zu trainieren.
Wir gingen also jeden Tag mit den zwei Pferden und ihre Kondition wuchs von
Tag zu Tag. Wir legten beinahe 20 km täglich zurück oder ritten so
oft als möglich auf diverse Almen (haben in Osttirol bzw. Tirol ja so viele)
- für die zwei alles kein Problem. Im Gegenteil, die Pferde erlangten in
dieser eher kurzen Zeit solch eine Kondition, dass WIR jedes Mal kaputt waren,
man den Pferden aber nichts ankannte. Gleichzeitig übten wir auch das Pulsmessen
und das Vortraben für das Vetgate.
Endlich war der große Tag gekommen und die Strassener Truppe (Hermann
- Obmann unseres Vereins und Fahrer, Alice - Besitzerin der beiden Pferde und
Reitlehrerin, Ich - Groom, Konny - Groom, Claudi - Groom, Manuel und Chrissi
- Distanzreiter, Manu - Groom) fuhren mit vollbepackten Autos los. Die 5-stündige
Fahrt verlief problemlos und so kamen wir um 17.00 Uhr in Dobl- Wuschan an!
Unsere Lienzer Kollegen hatten dankenswerterweise für uns bereits das Paddock
abgesteckt und so konnten wir unsere Pferde sofort ausladen. Chrissi und Manuel
brachten die Pferde noch auf Hochglanz und dann schnell zum ersten Vet-Check,
den beide problemlos bestanden.
Endlich ging es ans Zeltaufbauen, das viele Probleme mit sich brachte. Manuel
hatte nämlich die Zeltstangen vergessen und musste deshalb mit Alice im
Auto schlafen. Ich und Konny schliefen in einem Zelt, Claudi, Manu und Chrissi
in einem Zelt und Hermann in seinem luxuriösen Rollbett.
Für 20.00 Uhr war die Rittbesprechung angesagt. Hier wurde uns alles (Gott
sei Dank) doppelt und dreifach erklärt, und andere Distanzreiter halfen
uns, wenn wir noch Fragen hatten. Danach saßen wir noch mit dem Kärtner
Team zusammen und hatten wie man auf tirolerisch sagt: A morts Gaude!
Danach noch ein Lagerfeuer mit Grillen bei unseren Zelten, aber unsere Reiter
schickten wir zeitig ins Bett bzw. in die Schlafsäcke! Ich glaube, diese
und auch wir Grooms konnten die ganze Nacht nicht schlafen vor lauter Aufregung
und Kribbeln im Bauch.
Es war so verdammt kalt - ich fror die ganze Nacht und stand schon um 5.00 Uhr
auf, um nach den Pferden zu schauen. Denen ging es natürlich hervorragend
und man merkte schon, dass sie nur mehr warten würden, um endlich loszulaufen.
Endlich wurde unsere restliche Truppe wach und es ging ans Herrichten. Alles
lief wie am Schnürchen, endlich war der Startschuss gefallen und unsere
Tiroler Mannschaft mit Manuel, Chrissi, Michi und Waltraud gingen auf die erste
20 km-Schleife. Wir hatten beschlossen, bei der ersten Schleife nicht hinaus
auf die Strecke zu fahren, um für das erste Vet-Gate alles perfekt machen.
Ich war für das Pulsmessen und Pferdeversorgen verantwortlich, Alice gab
strategische Anweisungen, Claudi und Manu auch für das Versorgen der Pferde
und Konny für das leibliche Wohl der Reiter. Hermann war unser Fotograf.
Leider fiel Chrissi mit TILLGERLE nach den ersten 20 km aus, wegen Lahmheit.
ORSINI kam problemlos weiter. Die Trauer war groß, doch wir hatten ja
noch unseren Manuel mit ORSINI im Wettbewerb. Nun konzentrierte und drehte sich
alles nur mehr um die Zwei. Als dieser auf die zweite 20er Schleife ging, fuhren
wir sofort los, um sie auch auf der Strecke zu versorgen. Manuel war gut im
Rennen, trotz einiger Orientierungsprobleme. Puls war sofort herunten, dadurch
keine Probleme im zweiten Vet-Gate, und er ging somit wieder im Galopp auf die
letzte 20er Schleife.
Wir machten uns wieder auf den Weg, um ihn zu unterstützen. Diesmal war er so schnell und wir so im Zeitdruck, wir mussten nach dem Groomen mit Vollgas zurück fahren zum Ziel, und da war er auch schon! Im gestreckten Gallopp kam er unter großem Beifall unserer Truppe ins Ziel. ORSINI war mit dem Puls innerhalb von 10 min herunten, und so konnten wir schnell zur Nachuntersuchung. Alles war in Ordnung und der Tierarzt gratulierte Manuel zum ersten Tiroler Landesmeistertitel.
Die Freude war übergroß und nicht nur ich war den Tränen nahe.
Kaum zu glauben, aber wahr. Unser kleiner Verein stellte den ersten Tiroler
Landesmeister im Distanzreiten. Manuel übergab uns erschöpft das Pferd
und legte sich hin - er war kaputt und überglücklichst zugleich. Unsere
zwei Kollegen Michi mit PERIN und Waltraud mit NIL VON FALKENSTEIN belegten
den tollen 2. und 3. Platz.
Um 19.00 Uhr war die Siegerehrung und die Tiroler Landeshymne erklang. Manuel
bekam schöne Preise, und wie es der Brauch verlangt, wurde er als erstmaliger
Landesmeister getauft - trotz eisiger Kälte. Danach setzten wir uns hinauf
zum Reitstall und zum Lagerfeuer und feierten diesen Erfolg bis tief in die
Nacht hinein. Ich konnte schon wieder nicht schlafen, weil Konny immer schnarchteJ.
Nicht einmal rütteln nutzte etwas.
Am nächsten Tag fuhren wir um 10.00 Uhr wieder in Richtung Heimat nach
Strassen, wo schon ein großer Empfang auf uns wartete! Das halbe Dorf
hatte sich eingefunden, um unseren Landesmeister und die gesamten Grooms zu
feiern.
Alle Beteiligten werden diesen ersten erfolgreichen Distanzritt nie vergessen
und hoffen auf viele weitere, sofern dies möglich ist. Manuel hat mittlerweile
den Zivildienst in Innsbruck angefangen und nützt jede Möglichkeit,
nach Strassen zu fahren, um ORSINI zu bewegen. Chrissi und mich hat wieder die
Schule und jedes Mal, wenn wir zusammen reiten, ist das Distanzreiten Gesprächsthema
Nummer eins. In zwei Wochen werden Manuel, Chrissi, Claudi und ich höchstwahrscheinlich
das Distanzreitabzeichen machen, um bei weiteren Distanzritten teilnehmen zu
können.
Der Reit- und Fahrverein Pustertal Strasserwirt möchte sich nochmals bei
Gabi Juritz und ganz ganz besonders bei Ing. Harald Grinschgl für die großen
Bemühungen bedanken. Vielleicht wird durch diese erstmaligen Tiroler Meisterschaften
der Distanzreitsport in Tirol etwas populärer. Mittlerweile gibt es endlich
ein Tiroler Referat für Distanzreiten mit der Referentin Alice Wallrodt.
DISTANZRITT
BAD ISCHL - 16.10.2004
Donaulandcup,
VA-Cup Finali
Der letzte Ritt dieser Saison stand unter dem Motto "Die ReiterInnen,
wo sind sie geblieben?" - Oder vielleicht auch: "Riding in the rain"
- zumindest aber war es ein reiner "Ladies Trail".
Der Termin war ziemlich spät im Jahr und da hatten wohl einige nicht mehr
an gutes Wetter "in den Bergen" geglaubt. Am Freitag sah es so aus,
als hätten sie unrecht gehabt. Leider zeigte sich am Samstag, daß
sie nur zu recht hatten.
So fanden sich insgesamt nur 12 Distanzlerinnen - jawohl, lauter Damen! - in
Bad Ischl ein, teils am Freitag, einige 30 km-Reiterinnen erst Samstag früh.
Hut ab besonders vor diesen, weil da war es schon klar, daß sie im Regen
und bei Kälte unterwegs sein würden.
Die wenigen Pferde waren am Freitag rasch voruntersucht, von Dr. Siegfried
Fürstberger und Dr. Wolfgang Paungarttner. Am Abend fanden sich dann alle
im Zelt neben der Rennbahn von Bad Ischl ein, um zu essen, der Begrüßung
der Anwesenden durch Peter Alleithner und den Erläuterungen von Karin Eisl,
die Strecke betreffend, zu lauschen. Es gab 3 Runden, wobei die kürzeren
jeweils ein Teil der längeren waren.
Die größte, rot markiert, mit etwas über 30 km, ging bis auf
ca. 800 m hinauf, nach einem guten Drittel der Strecke mit einem längeren
Anstieg. Danach ging es wieder hinunter auf "Talniveau", der Rest
war nur etwas hügelig. Die beiden kürzeren Strecken mit 21 (blau)
und 8 km (grün) hatten keine wesentlichen Steigungen zu verzeichnen.
Die Markierung bestand auf den Straßen aus großen Punkten in den
Farben der Runden, im Gelände auch aus rot-weißen Bändern. Die
Punkte, an sich ausreichend und gut angebracht, litten durch den Regen etwas,
sodaß es da und dort Unsicherheiten gab. Im Vetgate galt Puls 64 nach
30 Min. und 30 Min. Pause, und wie gewohnt war auf der letzten Runde keine Gerte
mehr erlaubt.
Relativ rasch verzogen sich alle in ihre Quartiere, wobei einige im Hänger
schliefen, was bei diesen Bedingungen sicher nicht besonders angenehm war. Die,
die in Gasthöfen übernachteten, merkten wenigstens erst am Morgen,
daß es regnete (bzw. bis auf 900 m heruntergeschneit hatte). Die anderen
wußten das schon in der Nacht - es trommelte aufs Hängerdach.
Aber wenigstens mußten sie diesmal nicht gar so zeitig raus aus den Federn,
der Start für den 60 km-Bewerb war erst um 9 Uhr. Sieben wackere Damen
mit sechs Wallachen und einer Stute machten sich auf den Weg, um die große
Runde zu absolvieren. Sie machten nicht allzuviel Tempo, was bei den herrschenden
Bedingungen auch gut war, außerdem ging es für niemanden mehr um
wichtige Punkte, zwar teilweise noch um Kilometer, aber keine Plazierungen bzw.
Zeitrückstände.
Uschi Laferl - in Vertretung ihrer Schwester - mit MAHIR (Anwärter auf
den Pferde-Newcomer), Alex Engleder mit MASHID, Susanne Thumer mit GALIB, Hermine
Beißmann mit DB MOJAAHID, Lokalmatadorin Karin Eisl mit FARINO und Eva
Leonhartsberger mit ihrer Traberstute QUE MOI blieben die ganze Runde zusammen.
Einzig Evelyne Wimmer mit LAKIMBA fiel etwas zurück, sie hatte mit Kreislaufproblemen
und Übelkeit zu kämpfen und gab dann in der Pause ganz auf.
Ins erste Gate ging Alex Engleder als erste, aber die nächsten fünf
waren nur jeweils wenige Sekunden dahinter. Nur Eva brauchte ein klein wenig
länger, sie war zum ersten Mal auf einem 60er unterwegs. Danach ging es
auf die nächste Runde mit 21 km.
Die fünf, die gemeinsam ins Gate gegangen waren, blieben auch jetzt zusammen.
Nur Eva hatte den Anschluß verloren und ritt langsamer weiter. Besser
gut durchkommen, als mit Mühe aufzuholen und dann womöglich ein Problem
im Gate zu haben - ist schon richtig so!
Wieder meldete Alex als erste Intime an, drei weitere gleich nach ihr. Uschi's
MAHIR brauchte zwei Minuten länger, aber auch für ihn ging es ja nur
ums Durchkommen - und Pferde-Newcomer werden! So war also ein Vierer-Sprint
auf der Rennbahn zu erwarten - und so war es dann auch! Übrigens: die Rennbahn
nutzten die meisten, um ganz am Schluß - es war noch eine dreiviertel
Runde auf dieser zu reiten - noch einmal Gas zu geben, wo kein Risiko mehr bestand!
Noch 8 km - und dann bogen sie tatsächlich zu viert ein in die Rennbahn
- Spannung pur! Doch Karin's FARINO, der ja hier zuhause ist, nutzte die Gunst
der Stunde und holte sich seinen ersten Sieg um "Nasenlänge"
vor DB MOJAAHID und GALIB. Alex Engleder ließ auf den letzten Metern etwas
nach und wurde vierte.
Uschi ritt die letzte Runde gemütlicher, und kurz vor 15 Uhr hatten es
auch Eva Leonhartsberger und QUE MOI geschafft. Bis auf die Aufgabe von Evelyne
gab es keine Ausfälle, was bei diesem schwierigen Distanzreit-Wetter für
die Umsicht der Reiterinnen (und ihrer Grooms) spricht.
Um 10 Uhr machten sich fünf Reiterinnen auf die erste Runde ihrer 30 km-Strecke.
Zwei von ihnen nahmen am Bewerb ohne Startkarte teil, der Rest mit Startkarte.
Sie ritten gemeinsam, wurden aber getrennt gewertet.
Nach knapp 1 ½ Stunden waren vier von ihnen wieder auf der Rennbahn:
Cornelia Weichenberger mit HAMADI, einem VA-Fuchswallach und Birgit Kaffenda
mit TORINO sowie Gerlinde Streif mit ALIEN (beide schon "zu zweit"!)
und Ivelin Puchegger mit ihrer bewährten GABY. Doch wo war die fünfte,
Maria Mauritsch mit dem spanischen Neuerwerb, der VA-Rappstute JIMA? Sie hatte
sich verritten! So erreichte sie die Pause erst sechs Minuten nach den anderen.
Dafür war JIMA nach nur gut einer Minute im Gate und fand so wieder den
Anschluß.
Doch nun wollte es Maria genau wissen und setzte sich ab. Nach nur 26 Minuten
kam sie von der zweiten Runde wieder zurück, bog auf die Rennbahn ein und
ließ JIMA laufen - und wie die lief! Alle waren sprachlos - niemand hatte
die beiden so schnell wieder zurück erwartet! Etwas später kamen Ivelin
und Gerlinde gemeinsam zurück und dann auch Birgit und Cornelia. Auch hier
gab es keine Ausfälle! Mit Gesamtzeiten zwischen 2:01 und 2:20 blieben
alle in der großzügig bemessenen LK 1.
Sehr rasch nach der Nachuntersuchung des letzten Pferdes begann die Siegerehrung,
aufgrund des Wetters ohne Pferde im Zelt. Die ersten drei des 60ers erhielten
Pokale, für alle, auch die 30er, gab es Sachpreise und Stallplaketten.
Im Anschluß daran wurden auch gleich die Sieger und Plazierten des Donauland-Cups
und des Vollblutaraber-Cups geehrt. Ersteren hatte Sophie Mauritsch mit DOHA
für sich entschieden. Sie war zwar hier nicht mehr am Start, aber da nur
drei Bewerbe gewertet wurden, und die meisten mit dem Ergebnis von Bad Ischl
bereits eines (oder gar zwei) Streichresultate hatten, änderte sich nichts
mehr an der Reihung.
Zweite wurde Hermine Beißmann mit DB MOJAAHID vor Peter Kulier mit MUSZTAFA
und MOHA. Die weiteren Plätze gingen an Alex Engleder mit MASHID und Karin
Eisl mit FARINO. Es gab wertvolle Geldpreise und auch hier Pokale für die
ersten drei.
Für den Vollblutaraber-Cup hatte sich überhaupt nur eine Reiterin
qualifizieren können - es war wiederum Sophie Mauritsch mit DOHA, die damit
noch einen zweiten Geldpreis im Empfang nehmen durfte! Ein schöner Erfolg
für die Schülerin aus Niederösterreich.
Und damit war der letzte Ritt der Saison und die Saison 2004 selbst zu Ende.
Schade, daß es nicht zu einem "fulminanteren" Abschluß
gereicht hatte. Dank gebührt den vielen Helfern, die den Ritt in Bad Ischl
ermöglicht haben, außerdem auch der Gastronomie, die einiges bot.
Zu guter Letzt wurden vom Veranstalter Franz Unterberger die Richterin, Frau
Dr. Hilde Jarc, die Tierärzte und "das Hirn der Veranstaltung"
(O-Ton Peter Alleithner), gemeint war Meldestelle und Auswertung, mit einer
kleinen süßen Gabe vom Zauner (berühmte Konditorei in Bad Ischl)
geehrt - Danke schön! "Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut!"
- um dem Namen dieses Rittes, "Kaiser Franz Josef-Gedächtnisritt"
gerecht zu werden!