FEI-KURS FÜR INTERNATIONALE RICHTER UND RICHTER-ANWÄRTER, TIERÄRZTE UND STEWARDS FÜR DISTANZREITEN
Graz, 22.-24.02.2002 - ein Bericht von Nina Knapitsch


Nach einem gelungenen Kurs in Marbach/Deutschland im November 2001 fand nun auch in Graz ein FEI-Kurs nach ähnlichem Muster statt: Richter, Tierärzte und Stewards müssen auf Rittveranstaltungen eng zusammenarbeiten, also macht es Sinn, einen Kurs für alle Offiziellen abzuhalten.

Unter der Leitung von Juliette Mallison/Deutschland und Bo Kjellgren/Schweden fanden sich 30 Teilnehmer aus vielen Nationen – neben Österreich auch Slovenien, Russland, Bulgarien, Litauen, Iran, Italien, England, Dänemark, Norwegen, Schweiz und Deutschland – zusammen.

Tierärzte, Richter und Stewards bzw. solche, die im jeweiligen Fach auf die FEI-Listen kommen wollen, waren gleichermaßen vertreten: insgesamt eine sehr interessante Mischung aus Ländern in den unterschiedlichsten Stadien der Entwicklung des Distanzsports, aber auch mit gleichen Problemen (immer wieder: Sponsoring!).

Erarbeitet wurden die neuen Regelungen wie das 1* bis 4*-System für die Kategorisierung der Ritte, der jetzt im Reglement stehende Best Condition Award und der Umgang damit.

Auf Tierärztliches wie Passport-Kontrolle, Impfbestimmungen, die Frage, wie man einen einheitliches Niveau in der Beurteilung mit den Kolleg/innen in der Kommission findet oder wie man in Zweifelsfällen bei Untersuchungen zu einer Entscheidung gelangen kann, wurde besonders eingegangen.

Mit Beispielen aus »dem echten Leben« kam die umfangreiche Arbeit der Chief Stewards zur Sprache, ebenso Hilfestellungen für die angehenden Richter, wie man im Ernstfall, sprich: Beschwerden von Teilnehmern, Beeinträchtigungen des Wettkampfs durch Abkürzen, Behindern, oder Markierungsprobleme und Ähnlichem, den Wettkampf fair zu Ende bringt. Auch die Grenzen der Verantwortung wurden skizziert.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Besuch des Lipizzaner-Bundesgestüts Piber mit einleitendem Videofilm, einem Gang durch einen Teil der Stallungen und das Museum im Schloß. Eine herzhafte Brettljausn mit Weinprobe rundete den Ausflug ab.

Abends war dann Arbeit angesagt: ein umfangreicher Fragebogen mit Themen zu allen Bereichen mußte ausgefüllt werden, man sollte die Paragraphen notieren, die das Gefragte behandeln. Gegen Mitternacht – der Weg ist das Ziel – kannten sich alle recht gut in den Statutes, General Regulations, Regulations for Endurance Riding und in den Veterinary Regulations aus.

Am Sonntag Vormittag gab es die Möglichkeit, Fragen aus dem Teilnehmerkreis zu behandeln, und dabei wurde immer wieder deutlich, daß es nicht für alle Vorfälle eine Regelung gibt: der gesunde Menschenverstand sollte auch immer benutzt werden.

Grundsätzlich gilt immer: Das Wohl des Pferdes steht an erster Stelle, und die Offiziellen sind dazu da, den Teilnehmer/innen und Pferden zu helfen (»It’s nice to be important, but it’s important to be nice!«).

Ermöglicht haben den Erfolg dieser Veranstaltung mit Ihrer hervorragenden Organisation und Vorbereitung Anita Gödl und Harald Grinschgl, ihnen für die viele Mühe ein herzliches Dankeschön!

Ebenfalls vielen Dank an Juliette Mallison und Bo Kjellgren, die in versierter und unterhaltsamer Weise den umfangreichen Stoff vermittelten.

Bo Kjellgrens Schlußwort: Wenn die Teilnehmer später »im Amt« auch so gut zusammenarbeiten wie in diesem Kurs, kann es für das Distanzreiten nur aufwärts gehen.

Gemma's an!

Die Teilnehmer am FEI-Kurs im Bundesgestüt Piber


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