BERICHTE ÜBER DIE DISTANZRITTE 2003

Lurnfeld 03.05.2003
Litzelsdorf 13.04.2002
Rosental 05.07.2003
Mauerkirchen 26.07.2003
Aigen-Schlägl 09.08.2003
St.Valentin 23.08.2003
RT Wuschan 06.09.2003
Burgschlaining 04.10.2003

DISTANZRITT LURNFELD - 03.05.2003
Kärtner Landesmeisterschaft Allg. Klasse und Jugend/Junioren

Ergebnisse     

Gar nicht gut meinte es der Wettergott mit dem ersten großen Ritt der Saison im äußersten Westen Kärntens, in Lurnfeld/Sachsenburg. An den Tagen davor und danach war es schön, nur Freitag nachmittag und Samstag musste es regnen, stürmen und massiv abkühlen. Nur die letzten drei Reiter konnten am Schluss noch eine Viertelstunde Sonne genießen, da klarte es nämlich schlagartig auf.

Mit insgesamt 34 Reiter/innen konnte der Neuveranstalter, der RC Lurnfeld, eine stattliche Teilnehmerzahl verbuchen, besonders erfreulich auch, dass viele Einheimische (im engeren und weiteren Sinne) hier an den Start gingen. Wird wohl auch das Verdienst des sehr erfolgreichen Sachsenburg-Kurses im Vorjahr gewesen sein. Von den "gestandenen Distanzreitern" waren nicht nur die Kärntner und Steirer, sondern auch zwei Burgenländerinnen, und sogar je eine/r aus Ober- und Niederösterreich vertreten.

Die beiden kurzen Bewerbe, 20 und 40 km, einerseits und die drei längeren andererseits wurden als offene Wertung durchgeführt, was sich für den ersten Ritt der Saison bisher schon sehr bewährt hat. Und auch aufgrund des Wetters war es gut, dass es die Möglichkeit gab, den Ritt früher als vielleicht geplant, zu beenden.

Es gab zwei Runden mit je 20 km, die im Wechsel zu reiten waren. Die erste führte vom Start weg zunächst Drau-abwärts, d.h. nach Osten. Nach Überquerung der Drau ging es am südlichen Ufer wieder flussaufwärts, ein Stück an Sachsenburg vorbei noch nach Westen, wo es eine Schleife zweimal zu reiten galt. Hier war eine Gruppe besonders eifrig und ritt die Schleife dreimal. Unmittelbar danach war schon wieder das Pausenareal erreicht.

Die zweite Runde führte Möll-aufwärts (die Mündung der Möll in die Drau befindet sich kurz unterhalb von Sachsenburg), zunächst am südwestlichen Ufer, bis am Ende auch auf dieser Runde eine Schleife ein 2. Mal zu reiten war. Danach wurde der Fluss überquert und es ging am anderen Ufer wieder zurück zum Start.

Beide Runden waren mit rot-weißen Bändern markiert, die erste erwies sich als relativ einfach und schnell zu reiten, die zweite war doch um einiges schwieriger, allerdings nicht aufgrund von Steigungen, die es hier kaum gab, sondern durch teilweise sehr schmale Wege, tiefhängende Äste, etc. Abgesehen vom Zählen der Schleifen gab es kaum Probleme mit der Orientierung, nur ein Jugendlicher hatte den Weg zum Ziel auf der 2. Runde etwas verpasst und war darob ganz schön zornig (nur: die Grooms können dafür nichts!).

Am Freitag nachmittag untersuchten Dr. Wolfgang Rumpf und Dr. Christian Kaiser die Pferde, alle bekamen Starterlaubnis. Richter Ing. Harald Grinschgl und Veranstalter Hermann Krenn führten die Vorbesprechung, bei der auch genau die Abfolge der Runden bzw. Schleifen erklärt wurde, was zunächst aufgrund der Karte nicht genau ersichtlich war. Pausenzeiten betrugen einheitlich 30 Minuten, Pulswert war 60, nach 20 Min. Erholungszeit.

Außerdem wurde seitens der Tierärzte ausgiebig von Ridgway-Test und Recheck vor dem Weiterreiten Gebrauch gemacht - zum Wohl der Pferde, auch wenn dies hier nicht zum Tragen kam, da generell nicht unnötig schnell geritten wurde und es zwar einige Ausfälle wegen Lahmheit, aber keinen einzigen wegen Überforderung des Pferdes gab.

Allgemein war aber wieder einmal festzustellen, dass nasskaltes Wetter doch einige Probleme beim Groomen bringt. Manche Pferde sahen leider in den Pausen bzw. nachher überhaupt keine Decke, die professionellen Teams agierten da schon ganz anders.

Am Samstag ging es um 7.00 los für insgesamt 18 Pferde, die je nach Absichten ihrer Reiter 60, 80 oder 100 km vor sich hatten. Schon auf der ersten Runde zog sich das Feld auseinander, einerseits durch die Geschichte mit der Schleife, andererseits hatte der Führende, Jörg Langusch mit CLEOPATRA (richtig! Jetzt darf er sie reiten!) von vornherein nur 60 km eingeplant und war dementsprechend flotter unterwegs.

Roman Moser und Hermann Koch waren dann die nächsten und danach kamen so alle Minuten weitere kleine Gruppen in das erste Gate. Die späteren Sieger des 100ers hielten sich jetzt noch im Hintergrund. Im Gate konnten sich vor allem Elke Wuzela und Karin Eisl nach vorne arbeiten, während Roman Moser's MONTEVIDEO länger brauchte.

Das zweite Gate erreichten die ersten in derselben Reihenfolge, außerdem hatte sich Gerlinde Offenmüller auf dieser Runde nach vorne geschoben, lag jetzt hinter Elke auf dem fünften Rang. Das Gate selbst änderte daran nicht viel. Allerdings hatte Linde Freisinger unterwegs aufgeben müssen, Probleme mit einem neuen Sattel waren die Ursache. Und die ersten Ausfälle gab es auch: Kerstin Schön's SHALIMAAR und NIKODEMUS, der Haflinger von Carina Kazianka, lahmten. Für NIKI war es der erste Ausfall überhaupt.

Da Hermann Koch wusste, daß Jörg Langusch nach 60 km Schluss machen wollte, ließ er ihn ziehen und machte sich, gefolgt von Elke Wuzela, im lockeren Trab auf die dritte Runde. Hinter den beiden war dann aber schon ein etwas größerer Abstand. Jörg kam von seiner letzten Etappe als erster zurück und holte sich damit den Sieg im 60 km-Bewerb. Erst fast eine Stunde nach ihm kamen die beiden nächsten, die nach 60 km aufhörten. Große Freude - und auch Erstaunen - aber bei Pia Strach und Elisabeth Raunig: sie waren Kärntner Meisterin und Vize-Meisterin geworden!

Hermann Koch ritt noch eine Runde weiter und beendete nach 80 km als Sieger. Seine Konkurrentin Elke Wuzela musste nach 60 km aufhören, auch ihre NIRVANA lahmte. So holte sich Christian Juritz mit WILLI WEISSICHNICHT den 2. Platz in diesem Bewerb. Kurz nach ihm kamen Franz Prem mit GIN FIZZ und Karin Eisl mit FARINO DE MONTAGNA ins Ziel, auch sie beendeten nach 80 km, allerdings lahmte GIN FIZZ, sodaß Karin Dritte wurde.

Gerlinde Offenmüller mit FURIANT und Stefan Juritz mit SANCHO hatten sich inzwischen zusammengefunden und blieben auch bis zum Ziel beisammen. Als dritte ritt auch Margit Lind mit ihrer EMFAZA den letzten Bewerb, sie lag eine gute halbe Stunde hinter den beiden anderen.

Während die drei 100er-Reiter sich wieder auf den Weg machten, hatten auch Roman Moser und Günter Ringhofer das Gate zum vierten Mal erreicht, beide beendeten hier, sowie auch Dr. Ernst von Gimborn, der wie immer ohne Groom unterwegs war. Bewundernswert, ist er doch mit Sicherheit der derzeit älteste Distanzreiter in Österreich. Seine Kondition möchte ich haben, er lief mit seiner Stute ins Gate, in einem Tempo, das ich kaum mithalten könnte.

Nachdem es zum Schluss doch noch aufgeklart hatte, wartete alles gespannt auf den Zieleinlauf von Gerlinde und Stefan. Da die Reiter wenige Minuten vor dem Ziel das Pausengelände passierten und dann noch eine kleine Schleife zu reiten hatten, sahen wir sie zusammen dem Ziel zustreben - da noch recht gemütlich im Trab.

Aber sobald sie auf die Zielgerade einbogen, gaben sie Gas! Gerlindes FURIANT hatte ein klein wenig die Nase vorn - und dabei blieb es auch. SANCHO mit den kürzeren Beinen hielt mit, konnte aber den kleinen Vorsprung nicht wettmachen. Beide passierten ohne Probleme die Nachuntersuchung, genauso wie Margit Lind und EMFAZA, die ihren Rückstand auf der letzten Etappe deutlich verringern konnte.

Die 20- und 40 km-Reiter starteten ebenfalls gemeinsam, um 10 Uhr. Diejenigen, die nach 20 km aufhörten, blieben alle in LK 1. Die Idealzeit war sehr großzügig bemessen, was vor allem für die 40 km sehr gut war, da sich die doch großteils unerfahrenen Reiter dadurch mehr Zeit lassen konnten. Im 20 km-Bewerb blieben alle deutlich unter der Idealzeit, diese Runde war auch die deutlich leichtere.

Die Platzierungen im 40er verteilten sich ziemlich gleichmäßig auf alle drei Leistungsklassen. Ausfall gab es hier nur einen, wegen Lahmheit im Ziel. Die Reiterin berichtete inzwischen, dass es ihrer Stute schon wieder besser gehe, sie dürfte durch einen Schlag eine Entzündung eines Gelenks gehabt haben. Es ist immer gut, wenn man im nachhinein die Ursache ermitteln kann und nicht im Dunklen tappt, warum das Pferd wohl lahm geht...

Die Siegerehrung wurde im Festzelt - es gab im Anschluss ein Countryfest - abgehalten. Da es tagsüber noch nicht absehbar war, dass es doch wieder schön werden würde, blieb man dabei, die Pferde nicht wieder aufzusatteln.

Neben den Siegern und Platzierten der einzelnen Bewerbe wurden natürlich auch die frisch gebackenen Landesmeister geehrt. Bei den Jugendlichen holte sich diesen Titel wie schon vor zwei Jahren Stefan Juritz mit seinem 2. Platz im 100 km-Bewerb. Er und Gerlinde sind wohl auch Österreichs heißeste Eisen für die Jugend-EM im Herbst in Italien.

Der Veranstalter brachte das Turnier im großen und ganzen gut über die Bühne, dass beim ersten Versuch das eine oder andere nicht so funktioniert, ist kaum zu vermeiden. Aber aus Fehlern lernt man und so sollte dieser Ritt im nächsten Jahr wieder auf dem Kalender stehen. Die Strecke ist nicht allzu schwer, auch wenn manche sich vielleicht vorher ein bisschen vor den Bergen rundherum gefürchtet hatten - die waren nur zum Anschauen da!

Ergebnisse 

Übersicht    Termine



DISTANZRITT LITZELSDORF International 05.-09.06.2003
Österreichische Staatsmeisterschaft

Ergebnisse 

Die heurige Staatsmeisterschaft im Distanzreiten entwickelte sich zum vielleicht besten, ganz sicher zum größten Distanzturnier, das je in Österreich abgehalten wurde. Zumindest, was die Anzahl der Bewerbe anlangte - die Anzahl der österreichischen Starter ließ leider etwas zu wünschen übrig. Es ist schade und nicht ganz verständlich, dass viele einheimische Reiter dieses Event nicht live miterleben konnten oder wollten. Wenn schon ein größerer Ritt nicht ins Konzept gepasst hätte, einen kleineren zu absolvieren und dann mit den Langstreckenreitern mitzufahren oder sie zumindest im Start-Ziel-Bereich mitzuerleben, wäre die Reise sicher wert gewesen.

Zum ersten Mal seit langem (oder überhaupt) konnten die Veranstalter Gäste aus Tschechien und sogar aus Polen begrüßen. Gleich sechs Pferde aus dem Nachbarland und zwei der besten polnischen Distanzler waren nach Litzelsdorf gekommen. Aus Deutschland leider diesmal nur zwei, aber eine davon eine ganz prominente: Belinda Hitzler, mehrmalige EM- bzw. WM- und Dubai-Starterin, diesmal mit dem Wallach SHAGAR, die andere hatte immerhin die 2x65 km in Dronninglund/Dänemark gewonnen, Annika Gärtner mit SPARKFIRE.

Von 20 bis 160 km wurde in Abständen von jeweils 20 km alles geboten, wobei der 140 km-Bewerb mangels Startern nicht durchgeführt wurde. Aufgrund der ursprünglich über 2x100 km geplanten EM wurden auch hier zwei Zweitagesbewerbe angeboten, von denen der 2x80 km-Ritt guten Anklang fand, der 2x100er hatte hingegen keine Starter. Einige der längeren Bewerbe wurden geteilt in Junioren und Senioren, da erstere ohne, letztere jedoch, wie international üblich, mit Mindestgewicht (75 kg) ritten. Das ergab letztlich 11 verschiedene Bewerbe!

Drei österreichische, vier tschechische (davon zwei Jugendliche) und eine polnische Reiterin hatten sich für den Zweitagesbewerb entschieden. Von sieben genannten einheimischen Pferden für den Hundertmeiler und damit erste Anwärter auf den Staatsmeistertitel blieben dann nur mehr vier übrig. Und gar nur eine kam in diesem Bewerb durch. Der 120er zählte ja ebenfalls zur SM und auch da gab es am Schluss nur mehr eine Platzierte.

Die meisten Bewerbe hatten zwischen einem und fünf Teilnehmern, der 40 km-Ritt aber immerhin elf, wobei allein vier Pferde Franky Lechner, ein treuer und verlässlicher Litzelsdorf-Gast, mitgebracht hatte.

Die ersten Pferde trafen bereits am Mittwoch am Gelände ein, am Donnerstag waren dann alle da, die bereits Freitag starteten. Aufgrund der Hitze (wer hat sich bisher immer über den Regen in Litzelsdorf beschwert?) wurde der Start auf 6.00 Uhr morgens vorverlegt. Da wohl die wenigsten mit einem Zweitagesritt Erfahrung hatten, war das Tempo durchwegs ziemlich langsam. Trotzdem mussten ausgerechnet die beiden tschechischen Jugendlichen, Katerina und Jakub Kysely, schon im zweiten Gate des ersten Tages (nach 50 km) den Ritt beenden. Beide Pferde regenerierten nicht mehr. Alle anderen erreichten das Ziel des ersten Tages ohne Probleme.

Am zweiten Tag des 2x80ers erfolgte der erste Start um 5.30, alle weiteren in den Abständen der Intime des Zieleinlaufs des ersten Tages, der wie ein Vetgate abgehandelt wurde. Gleich im nächsten Gate gab es den ersten österreichischen Ausfall, leider war es ausgerechnet die Führende, Manu Neumayr, deren TARASAN sich bis dahin als vom Dubai-Aufenthalt bestens erholt zeigte. Es war auch kein Puls- oder metabolisches Problem, sondern eines des teilweise sehr schwierigen Bodens mit grobem und spitzem Schotter bzw. Ziegelbruch. Wer hier Platten unter den Eisen hatte, war besser dran. Manu ließ am Freitag nach dem Ritt zwar welche montieren, meinte aber selbst, wenn sie dies schon vor dem Ritt getan hätte, wäre der Ausfall wahrscheinlich nicht passiert.

Auf dem Weg zum nächsten Gate gab es zwei Stürze, Marguerita Wagner's MUNGO und Annika Gärtner's SPARKY erwischte es beide auf Asphalt. Marguerita konnte weiterreiten, und erst ein - laut eigenen Aussagen - Betreuungsfehler, d.h. mehr auf den Puls als auf die an sich gut versorgten und problemlosen Wunden geachtet, führte zur Elimination. Annika erwischte es ärger, Hautabschürfungen bei ihr und SPARKY und bei ihm eine größere Risswunde bedeuteten das Aus auf der Strecke. Sie nahm es mit Galgenhumor und berichtete einige Tage darauf im Gästebuch, dass es ihnen beiden schon wieder viel besser ging! Auch MUNGO ist wieder in Ordnung.

Im 2. Gate des 2. Tages erwischte es dann auch die letzte Österreicherin, Dagmar Mittendorfer, ihre LASKA war ebenfalls lahm. So blieben nur noch Maria Wagrowska mit BARBAKAN aus Polen und Renata Veneckova mit TORTE OSTEO aus Tschechien, die beide den Ritt in Wertung beenden konnten. Die Ausfallsquote bei Mehrtagesritten ist immer viel höher als bei Eintagesbewerben, die sehr genaue und gründliche Kontrolle durch die fünf Tierärzte aus Österreich, Deutschland und Tunesien sorgte aber dafür, dass kein Pferd ernsthaft zu Schaden kam bzw. nach dem Ritt hätte behandelt werden müssen.

Nachdem der Bewerb am Freitag beendet war, ging es rund in der Meldestelle. Alle anderen, bis auf einige, die die ganz kurzen Strecken gingen, trafen ein, und mussten, anders als bei nationalen Ritten, zunächst einmal "einchecken": das heißt, mit Pferd und Pferdepass zu den Tierärzten, die Gültigkeit des letzteren und die Identität des ersteren feststellen zu lassen. Erst dann war Bezug einer Box oder Aufbau eines Paddocks angesagt, wobei letzteres diesmal auch für alle internationalen Bewerbe möglich war, allerdings auf einem separaten, bewachten Areal. Danach wurden dann die Formalitäten in der Meldestelle erledigt und die eigentliche Voruntersuchung absolviert.

Eine Reiterin erlebte hier ein "böses Erwachen", das zur Erheiterung aller übrigen, die es mitbekamen, führte. Sie hatte nicht gewusst, dass sie für den 160 km-Ritt einen Fei-Pass für ihr Pferd braucht, obwohl sie angeblich schon im Ausland, bei einer rassespezifischen Dressur-EM gewesen sei (steht allerdings in der Ausschreibung, für welche Bewerbe ein Fei-Pass nötig ist). Die kontrollierenden Richter bzw. Tierärzte machten ihr den Vorschlag, 120 km zu reiten, dies war ohne Fei-Pass möglich. Antwort: "Dafür ist mein Pferd übertrainiert!" Sprach's, machte kehrt, brachte die Startnummern zurück und fuhr, ohne einen Cent zurückerhalten zu haben, wieder nach Hause, wohin sie ziemlich weit hatte.

Die Vorbesprechung, zweimal durchgeführt, einmal Donnerstag abends für die 2x80 km-Reiter und für den Rest noch mal am Freitag abends, wurde von Frau Dr. Mallison (BRD) als Technische Delegierte der FEI, Roman Gumhalter als Streckenchef und Harald Grinschgl durchgeführt. Da bei den Unterlagen, die jeder Reiter bekam, auch die genauen Streckenabläufe, Pausen, etc. für jeden einzelnen Bewerb enthalten waren, erübrigte sich die Erläuterung derselben. Für jeden Reiter gab es außerdem zwei farbige Streckenkarten, ein Höhenprofil, eine Telefonliste, einen Ortsplan von Litzelsdorf, etc. Insgesamt war der ganze Ritt wirklich optimal vorbereitet!

Am Samstag ging es dann um 5 Uhr früh los mit dem 160 km-Ritt. Erstmalig in Österreich gab es auch eine Siegwette auf den zu ermittelnden Staatsmeister, mit einem Einsatz von 10 Euro. Bis 12 Uhr mittags konnte gesetzt werden, was leider nicht allzu viele taten. Eindeutige Favoritin war die regierende Meisterin Susanne Thumer mit ihrem GALIB. Die anderen drei waren Neulinge, was 100 Meilen betrifft, wobei Hermann Koch selbst schon derartige Erfahrung hatte, sein junges Pferd noch nicht. Er und Susanne gingen das Rennen in einem ziemlich hohen Tempo an, die beiden anderen hatten es nicht ganz so eilig.

An diesem Tag war es bis zum späten Vormittag bedeckt und eigentlich ganz passabel zum Reiten, erst danach kam die Sonne heraus und es wurde nicht nur wieder heiß, sondern auch ziemlich dampfig. Im dritten Gate, nach 90 km, wurde Hermann's SCHEDAN ein Opfer des hohen Tempos - er regenerierte nicht mehr ausreichend. Bahn frei für GALIB? Leider nein. Womit niemand gerechnet hatte, trat im nächsten Gate ein. Der Favorit lahmte! Die Enttäuschung war groß bei Susanne, ihren Betreuern und allen, die ihr die Daumen gedrückt hatten. Es war dasselbe Bein, das schon im Vorjahr bei einem Kurs leicht auffällig gewesen war, aber ein Check auf der Uniklinik im Winter hatte nichts Ungewöhnliches mehr ergeben. Doppelt traurig, da damit auch die Teilnahme an der EM in Frage gestellt war.

Da waren's nur noch zwei, und knapp 2 Stunden später war's nur noch eine. Günter Ringhofer's SCHEHERAZADE, auch noch recht jung für den ersten Hundertmeiler, lahmte. Nun war Margit Lind, die bis dahin mit Günter geritten war (ein Gespann, das schon in früheren Ritten sich bewährt hatte), ganz allein. Sie und ihre EMFAZA sind zwei ausgesprochene Kämpfernaturen. Es wurde noch recht mühsam, die letzte Runde mussten sie bereits im Dunkeln zurücklegen, aber zu ihrem Zieleinlauf kurz nach 23 Uhr hatte sich eine große Fangemeinde eingefunden, um sie einzuklatschen.

Geduldig und still wurde dann gewartet, bis ihre Grooms die Stute zur Nachkontrolle vorstellten. Alles beobachtete gespannt die Tierärzte. Und als diese zu klatschen begannen, brach frenetischer Jubel aus! Wer hätte das gedacht - eine Litzelsdorferin wurde bei ihrem ersten 100-Meiler Staatsmeisterin!

Beim 120er gab es den ersten Ausfall im 2. Gate, nach 60 km. Der Wallach ESTER von Marcin Tobiasz aus Polen wurde wegen Lahmheit eliminiert, was von seinen Landsleuten mit ziemlichem Unmut zur Kenntnis genommen wurde. Aber auch international erfolgreiche, nationale Meister kann es treffen. Und Tierarzt-Entscheide sind nun mal nicht beeinspruchbar.

Im dritten Gate gab Dr. Christine Mauritsch auf, ihre DARIKA zeigte sich etwas lustlos und sie hatte es nicht auf eine Qualifikation abgesehen, so ließ sie es gut sein. Das zweite Pferd der Familie Mauritsch, der Hengst DALMAZ, hätte 160 km gehen sollen, war aber kurz vorher in eine Koppelrauferei verwickelt und hatte eine kleinere Verletzung, die leider einen großen Ritt zu riskant erscheinen ließ.

Unterwegs zwischen drittem und viertem Gate gab Dr. Ernst von Gimborn auf, er war wie immer ohne jede Betreuung unterwegs, was auf so langer Strecke bei den herrschenden Wetterbedingungen zu einem Problem wurde. Die Stute mochte oder konnte nicht mehr, sicher hat ihr auch unterwegs das Wasser zum Saufen gefehlt (hiezu siehe Kommentar von Dr. Gimborn am Schluß dieses Berichts!). Immerhin ist Dr. Gimborn dann doch Sportsmann genug, den Ritt aufzugeben, als er merkte, dass es nicht mehr ging. So war Isa Brand mit MASHID die einzige Platzierte des 120 km-Senior-Bewerbs.

MASHID war ja 14 Tage vorher in Tanneneck (BRD) einen hervorragenden 120 km-Ritt gegangen und zeigte sich hier schon wieder voll fit! Dieses Pferd kommt offenbar jetzt in seine besten Jahre und es wird sicher noch interessant sein, seinen weiteren Weg zu verfolgen. Wenn man von Anfang an mit Geduld und Zeit vorgeht, dann kommt auch dahin, wo viele hinwollen und etliche nie hinkommen, weil sie sich zuwenig Zeit nehmen. Abkürzungen gibt es nicht, das zeigen positive wie negative Beispiele immer wieder!

Zurück zum Ritt: drei Jugendliche starteten auf 120 km, alle drei kamen bis ins Ziel, wo es einen Ausfall gab. Gerlinde Offenmüller war untröstlich darüber, dass ihr FURIANT ganz am Schluss doch noch wegen Lahmheit eliminiert wurde. War auch schade, sie ist so ein sympathisches Mädel, das mit dem Hengst gut zurechtkommt! Der zweite im Bunde ist längst kein Unbekannter mehr, Stefan Juritz mit dem verlässlichen SANCHO, der sich den Sieg holte.

Und die Dritte war eine kleine Überraschung: Teresa Gumhalter mit ihrem POJAR, war bisher neben ein paar kurzen Ritten erst einen 80er gegangen (voriges Jahr in Göttingen). Hier, auf heimatlichem Gelände, wagte sie sich auf 120 km - und es lief wunderbar! Sie konnte lange Zeit mit den beiden anderen gut mithalten, erst auf der letzten Runde blieb sie etwas hinten! Bravo Teresa! Jetzt haben wir doch schon eine beachtliche Gruppe von Jugendlichen, die auf langen Strecken erfolgreich sind. Das Antreten bei der Jugend-EM in Italien Ende September darf mit Spannung erwartet werden!

Bemerkenswert auf dem 100 km-Bewerb war ein Steirer, der zum ersten Mal auf einem Ritt auftauchte und gleich diese lange Strecke in Angriff nahm. Niemand traute ihm so recht zu, ins Ziel zu kommen. Doch er schaffte es, allerdings bestand sein Pferd die NU nicht, der Puls war zu hoch. Im Ziel gibt es nur mehr eine Möglichkeit zum Vorstellen, er war vielleicht zu früh dran, hätte noch einiges an Zeit gehabt, hat eine mögliche Platzierung verschenkt. Er machte sich allerdings nicht viel daraus. Einer Vergeßlichkeit zum Opfer fiel Linde Freisinger, die ansonsten sehr gut unterwegs war. Sie hatte im 2. Gate auf die obligatorische Re-Examination, d.h. den Check kurz vor dem Abreiten auf die nächste Runde, nicht absolviert. So musste sie im 3. Gate deswegen disqualifiziert werden.

Im 80 km-Bewerb waren nur zwei Jugendliche unterwegs, die Tschechin Klara Vlachova mit UMAG und Luisa Rienmüller auf ihrem ersten 80er mit ihrer Ponystute PRINZESS. Beide kamen gut ins Ziel, Luisa war den größten Teil des Rittes allein unterwegs, zeigte sich aber, so wie auch ihre Mutter, sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Noch ein Tip für zukünftige internationale Auftritte?

Der 60er war leider auch sehr dünn besetzt, Karin Tösch und ihre Schwester Kerstin Ganster waren heuer schon recht fleißig, leider hatte Karin das Pech, dass ihre Stute im 2. Gate lahm war. Aber Kerstin ist jetzt die erste Platzierte im Newcomer des Jahres. Die Dritte war Ivelin Puchegger, die heuer wieder mit ihrer GABY unterwegs ist. Sie hatte auf der Strecke ein Eisen verloren, wollte schon aufgeben und informierte telefonisch die Meldestelle, die ihr aber den Hufschmied auf die Strecke schicken und sie zum Weitermachen überreden konnte.

Apropos Newcomer: bei den Pferden führt diese Wertung zur Zeit MISS HOLLY GOLIGHTLY an, die Nachwuchsstute von Isa Brand, die nach der Bayerwald-Distanz eine Woche nach Litzelsdorf die Führung übernahm und BEND OR, den Shagyawallach von Ester Torner, auf den 2. Platz verwies. Übrigens: HOLLY ist eine Tochter von Margit Hartmann's SCARLETT und eine Halbschwester von MASHID. Und BEND OR wiederum ist ein Sohn von SHAGYA 888 IBN LUMBUSH - wer's nicht weiß: Reiter und Besitzer Harald Grinschgl.

Zum 40er: Von 11 Startern sahen nur sechs das Ziel. Die meisten Ausfälle gab es hier wegen zu hohem Puls, teilw. schon im Gate nach 20 km. Da die 40er erst um 11 Uhr vormittags starteten, kamen sie in die Mittagshitze und da hatten einige die Kondition ihrer Pferde etwas unterschätzt. Gut unterwegs der schon erwähnte BEND OR, weiters auch FUCHUR mit Margit Papauschek, deshalb erwähnenswert, weil er den Ritt ohne Hufbeschlag absolvierte und trotz genauer Begutachtung der Tierärzte deren OK bekam! Hut ab vor so viel Mut, in Litzelsdorf ohne Eisen zu reiten. Es wurde sogar noch LK 1, nachdem aufgrund der Hitze die Idealzeit für die beiden kurzen Bewerbe hinaufgesetzt worden war (sonst wär's LK 2 gewesen).

20 km ritten drei Damen, alle drei erreichten LK 2. Sie hatten, etwas unüblich für 20 km, ein Gate zu absolvieren, waren 2x auf die 10 km-Schleife geschickt worden. An sich keine so schlechte Idee, damit sie sich von Anfang an mit dem Ablauf im Vetgate vertraut machen können.

Die Siegerehrungen für die drei kürzesten Bewerbe wurden noch am Samstag abend im großen Festzelt abgehalten. Nett war, dass etliche der Reiter ihre Pferde heimbrachten und allein am nächsten Tag noch mal herkamen, um die Siegerehrung der langen Bewerbe bzw. der Staatsmeisterschaft mitzuerleben.

Am Sonntag früh wurden zunächst alle Pferde von den Tierärzten kontrolliert und die Transportfreigaben erteilt. Anschließend wurden die Pferde, die auf den langen Strecken unterwegs waren, von den Tierärzten zur Vergabe der Best Conditions beurteilt. Es wurde für jeden Bewerb ein BC vergeben, was teilweise, bei nur einem Platzierten pro Bewerb, nicht ganz verständlich erschien. Nirgends steht geschrieben, dass ein BC vergeben werden MUSS. Dies sollte eigentlich nur der Fall sein, wenn ein Pferd wirklich herausragend war. In Betracht gezogen werden dazu auch die Reitzeit und die Erholungszeiten in den Gates. Wie auch immer, die Freude über diesen Preis war bei den Reitern natürlich groß.

Anschließend dann begann die eigentliche Siegerehrung, mit viel Publikum, der örtlichen Musikkapelle, dem gesamten internationalen Richter- und Veterinärkollegium, dem Bürgermeister, dem Sportlandesrat, dem Hauptsponsor, dem Vertreter der Firma Skipton Animal Health etc. Nach den einführenden Worten der Honoratioren wurden die Sieger und Platzierten in den einzelnen Bewerben geehrt und mit Pokalen und Rosetten bedacht (auch die berühmten Litzelsdorfer Kaffeeheferln durften nicht fehlen!).

Den Abschluss bildete die Ehrung der neuen Staatsmeisterin, Margit Lind mit EMFAZA, und der Vize-Meisterin, Isa Brand mit MASHID. Margit Hartmann meinte grinsend: "Auch wenn wir nur 120 gehen, für eine Medaille reicht's immer!" Nach der Ehrenrunde im Galopp kam es, wie es kommen musste: Margit Lind und Isa Brand wurden "getauft"! War diesmal wohl sogar ganz angenehm, war es doch auch am Sonntag glühend heiß. Und weil sie so gut geritten war, bekam dann auch Teresa Gumhalter, die zweite aktive Litzelsdorferin, noch ein Bad verpasst!

Resümee: ein sehr gut organisiertes, vor allem auch von den ausländischen Funktionären sehr gelobtes Turnier! Auch die Reiter waren sehr zufrieden, u.a. auch mit der Markierung, die niemand verpasste. Nicht vergessen darf man die sehr zahlreiche Besetzung des Buffets, die nicht nur den ganzen Tag, sondern auch fast die ganze Nacht im Einsatz waren. Bei der Hitze stundenlang am Grill oder Ofen zu stehen, ist bewundernswert! Auch für die viele Arbeit, die im Vorfeld eines Rittes zu tun ist und eigentlich von den Teilnehmern nicht bemerkt wird, ist allen Beteiligten herzlich zu danken. Innerhalb von nur vier Jahren hat sich Litzelsdorf als großes nationales und nun auch internationales Event einen Namen gemacht!

Schriflicher Kommentar von Dr. Gimborn (der normalerweise ohne Betreuung reitet und diese im allgemeinen auch ablehnt, unter dem Motto "Ein Pferd, ein Reiter":

"BROSHINKA litt nicht an zu wenig Betreuung und Mangel an Wasser während des Rittes, da sie und ich auf der Strecke von Fam. Offenmüller und Herrn Stefan Gumhalter - beiden sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt - in vorbildlicher und liebenswürdigster Reitkameradschaft mitbetreut wurde. Ich nahm BROSHINKA bei km 100 aus dem Rennen, weil sie, wie viele andere Pferde auch, an den extremen Wetterbedingungen und meinem Fehler, mich die ersten 60 km vom Pulk mitziehen zu lassen, litt."

Ergebnisse 

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DISTANZRITT ROSENTAL/LAAK - 05.07.2003
Österreichische Meisterschaft Jugend, Junioren

Ergebnisse

Bericht von Ing. Harald Grinschgl

Die diesjährige Jugendmeisterschaft in Laak / Rosental hätte sich sicher ein grösseres Starterfeld verdient. Das Team der OG Rosental rund um Erwin Kazianka und Charly Uschnig hat dort sowohl eine schöne Strecke mit gutem Geläuf als auch einen gut geeigneten neuen Veranstaltungsort gefunden.

Wegen der Qualifikation für die Jungend-EM in Italien wurde die Streckenlänge der Meisterschaft auf 120 km erhöht. Möglichst viele Jugendliche sollten noch eine Chance zur Qualifikation erhalten. Die schon in Litzelsdorf qualifizierten Reiter Teresa Gumhalter / Pojar und Stefan Juritz / Sancho 3 stellten daher ihre Pferde nur auf 80 km vor.

So versuchten sich Carina Kazianka mit Hermann Koch´s Pferd Schedan, Luisa Rienmüller mit Princess 2, Roman Moser mit Montevideo und Christian Juritz mit Shagya 888 Ibn Lumbush erstmals auf der langen Strecke. Das Konzept eines möglichst gleichmässigen Rittes ging eigentlich voll auf. Wie es sich für ein Team gehört, ritten alle nach einem guten und ruhigen Start bis in das 4. Gate gemeinsam fast idente Zeiten.

Hier zeigte sich, dass diese Jugendlichen schon ein sehr gutes Tempogefühl haben. Alle Pferde gingen fast gleichzeitig nach kurzer Regenerationszeit zum Tierarzt. Dr. Wolfgang Rumpf, der die Pferde auch auf die EM begleiten soll war eigentlich mit der Leistung der Pferde sehr zufrieden.

Erst nach dem letzten Gate trennte sich das Feld, da Luisa´s Princess auf einer Runde vorher ausgerutscht war und sie sie schonend ins Ziel bringen wollte und andererseits Roman Moser auf seinem ersten Ritt über 120 km auch auf den Konditionszustand seines Pferdes Rücksicht nehmen musste. Carina und Christian ritten gemeinsam Richtung Ziel und da sie jeweils in ihrer Klasse österr. Meister werden, wenn ihre Pferde gut ins Ziel kommen gab es keinen Grund zu einem schnellen Finish so kurz vor dem Ende.

Im Ziel war dann Christian Juritz eine Pferdelänge vor Carina Kazianka Sieger dieses Bewerbes. Beide Reiter waren ja mit "geborgten" Pferden das erste mal auf einem Ritt, dennoch die Reitzeiten und der Zustand der Pferde im Ziel lassen für Italien hoffen. Im Ziel kam dann leider das Aus für Prinzess und Luisa, die ihre Stute gut und taktisch richtig erstmals über 120 km geritten war. Die Lahmheit auf Grund ihres Missgeschickes zwischen 80 und 100 km war eindeutig. Aber dieses Paar ist dennoch eine grosse Hoffnung für die Zukunft. Heuer wird es leider noch nichts mit dem Start bei einer EM….Auch Roman Moser brachte seinen Montevideo noch gut ins Ziel und bestand die Nachkontrolle. Beiden war die Anstrengung anzumerken.

Für die EM in Italien haben sich also folgende Reiter qualifiziert:
Teresa Gumhalter - POJAR
Carina Kazianka - SCHEDAN / NIKODEMUS
Stefan Juritz - SANCHO 3
Christian Juritz - SHAGYA 888 IBN LUMBUSH
Roman Moser - MONTEVIDEO

Dies ist eine Vorauswahl, erst am Jugendcamp in Rohrbach am Kulm wird entschieden, wer aus dieser Gruppe dann auch wirklich starten wird.
Durch den Mangel an Reitern wurden nicht alle Bewerbe durchgeführt. Über 80 km siegte Gertraud Nikles mit Zulayah El Shahin vor den gemeinsam reitenden Jugendlichen Theresa Gumhalter und Stefan Juritz wobei Sancho im Ziel wirklich nur "die Nase vorne" hatte. Trotzdem auch hier eine gute Reitzeit und faires Verhalten unter den Jugendlichen. Hier ging es ja um die Plätze der Meisterschaft!

Im Bewerb 4 wurde auch bis ins Ziel gemeinsam geritten. In diesem Bewerb gab es aber die meisten Ausfälle durch ein dem Leistungszustand der Pferde nicht angemessenes Tempo.

Bewerb 5 und 6 wurden als "offene Wertung" ausgetragen, aber alle entschieden sich die 40 km zu reiten. Alle durchgekommenen Pferde erreichten LK 1.

Generell eine sehr gute Veranstaltung, leider wie gesagt zu wenige Starter. Scheinbar greift die Jugendarbeit der letzten Jahre. Dieses gut gemachte Turnier und die Leistungen der Reiter hätten sich sicher mehr Beachtung verdient.

Ergebnisse   

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DISTANZRITT MAUERKIRCHEN - 26.07.2003
Oberösterreichische Landesmeisterschaft

Ergebnisse 

Wie schon im Rosental drei Wochen vorher, war leider auch Mauerkirchen durch ein sehr kleines Starterfeld gekennzeichnet. Wenn es so weitergeht mit dem Distanzsport in Österreich, wird es wohl in Zukunft noch weniger Veranstalter geben. Woran es liegt, weiß wohl niemand so genau. Schade drum, denn auch und gerade Mauerkirchen hat sehr bemühte Organisatoren, die aus Kritik auch was lernen und die immer eine sehr nette und gemütliche Atmosphäre zu schaffen wissen.

Die Markierung war im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert, auch ehemals neuralgische Abzweigungen, die man erst sah, wenn sie vorbei waren, wurden diesmal mit großen weißen Pfeilen gekennzeichnet. Ansonsten hat ja dort ohnehin immer alles gut geklappt. Die Strecke war dieselbe wie in den vergangenen Jahren, mit dem Vorteil, dass heuer wieder der Feldweg unterhalb der Bundesstraße auf dem Stück unmittelbar vor der Grenze benutzbar war.

Die Abfolge der Etappen wurde etwas geändert. 40er und 60er mit zwei- bzw. dreimal die 20 km-Schleife blieben gleich, die 80er jedoch hatten die Runde in Deutschland zweimal zu absolvieren und waren dafür nach Einlangen in Mauerkirchen bereits fertig. Der 120er wurde auch geändert, ebenfalls mit zweimal der Runde in Deutschland, dann zurück zum Start und zweimal die kleine Runde in Österreich - besser als im Vorjahr, wo draußen dreimal zu reiten war, was dann nicht mehr lustig ist. Wie gehabt, war das Außengate bei Schorsch Weber gleich hinter der Grenze.

Nur 16 (!) Pferde insgesamt waren rasch durchuntersucht von Mag. Paungarttner und Dr. Russinger. Abends fand dann die Vorbesprechung statt, bei der Franz Hoppenberger die Strecke erläuterte und Peter Alleithner alle übrigen Details, wie Ausrüstungskontrolle vor dem Start (Pelham ist entgegen der Meinung eines Starters sehr wohl erlaubt!), die Pausenzeiten, Pulswerte und Regenerationszeiten. Bei Bedarf würden die Tierärzte vor dem Abritt einen Recheck durchführen. HRRI (Heart Rate Recovery Index, früher Ridgway-Test) ist sowieso schon Standard.

Als Abschluss des Freitag-Abends gab es wieder eine Vorführung, bei sich besonders Franz Wimmer unerschrocken hervortat! Die Mauerkirchner lassen sich immer wieder etwas lustiges einfallen, um ihr Publikum zu erheitern!
Die Startzeiten waren in Erwartung großer Hitze teilweise vorverlegt worden. Diese traf am Samstag aber erst ab dem späten Vormittag ein. Trotzdem war es aufgrund der Regenfälle der letzten Tage (der Osten blickt neidisch dorthin!) ziemlich schwül. Trotzdem gab es, abgesehen von einer Aufgabe, nur Lahmheit als Ausfallsursache.

Obwohl es wie gesagt, in der Früh lange noch recht kühl war, wurde sowohl auf dem 120er als auch auf dem 80er durchwegs ziemlich gemäßigt geritten, generell über Tempo 4, teilweise noch deutlich langsamer. In einem Fall sollte dies dann sogar noch zu Zeitdruck führen. Der 120er hatte vier Starter, zwei aus Deutschland, die beide das Ziel leider nicht sahen, und Karin Eisl mit FARINO DE MONTAGNA bzw. Doris Hofmann mit LUMIRA aus Österreich.

Das erste Gate erreichten sie zusammen nach knapp 3 Std. Reitzeit und verließen es auch, jetzt nur mehr zu dritt, wieder fast zusammen. Tanja Prieler hatte ihren ORTEGA hier zurückgezogen. Nach der zweiten Runde in Deutschland hatte sich zunächst nicht viel verändert, die Abstände waren nur jeweils eine Minute. Doch Karin Eisl hatte wieder einmal Pech, FARINO lahmte und sie musste den Ritt beenden und das Pferd mit dem Hänger holen lassen. Da waren's nur noch zwei, die sich auf den Rückweg nach Österreich machten.

Nach 80 km kam im dritten Gate das Aus für Günther Zeussel mit MERLIN. Nach mehrmaligem Vortraben wurde entschieden, dass das Pferd lahm sei. Die Umstehenden waren etwas überrascht ob dieser Aussage, und es war auch nicht ersichtlich, welches Bein betroffen sei. Wie auch immer, Doris musste nun die letzten 40 km alleine weiterreiten. Es war für sie und ihre LUMIRA das erste Mal auf langer Strecke - und inzwischen ordentlich heiß geworden. Außerdem ritten da bereits zwei dahin - Doris wird noch heuer Mutter werden!

Trotzdem ließen sie im Tempo nicht nach, das 4. Gate brachte keine Probleme und nach 10 Stunden Reitzeit trabten Doris und LUMIRA ins Ziel. LUMIRA musste allerdings erst davon überzeugt werden, noch die eine Runde um die Parkplatz-Wiese zu absolvieren, ist sie doch hier zuhause und wäre viel lieber auf direktem Weg in ihren Stall marschiert. Die Nachuntersuchung absolvierte die Stute bestens und so war der Landesmeistertitel für Doris Hofmann der Lohn für die Mühen!

Für 80 km hatten sich sechs Reiter entschieden. Drei davon setzten sich, obwohl auch nicht flotter als die 120er, gleich einmal ab. Dieter Steininger, Isa Brand und Hermine Beißmann (auf ihrem ersten 80er) blieben zusammen bis ins Außengate nach 40 km. Dort gab es den ersten Ausfall, LM LABAL, Dieters VA-Fuchs, lahmte. Die anderen beiden machten sich miteinander auf die zweite Runde, und miteinander auch wieder auf den Rückweg nach Österreich. Sie erreichten das Ziel gemeinsam, zunächst war Hermine vorn, doch Isa taktierte sehr geschickt, hielt sich bis vor der letzten Kurve hinten, erwischte dann die "Innenbahn" und überholte auf den letzten Metern noch DB MOJAAHID und sicherte sich so den Sieg im Bewerb und den Vize-Landesmeister-Titel.

Deutlich langsamer waren Susanna Wurth mit DJAHIEL und Karin Tösch/SCHAHIERA bzw. Kerstin Ganster/SHIWA unterwegs. SCHAHIERA war kurz vor dem Gate in ein Bahngleis gerutscht, dürfte sich dort die Schulter ein wenig verrenkt haben, jedenfalls lahmte sie im Gate leicht, aber eindeutig. So musste nun Karin's Schwester allein weitermachen. Da die beiden sich auf der ersten Hälfte sehr viel Zeit gelassen hatte, wurde es nun knapp mit der Maximalzeit. Aber ihre Grooms "machten ihr Beine" und so ging es nun etwas flotter dahin.

Auf der letzten Etappe gab es noch zwei Schrecksekunden, einerseits hatte Kerstin sich verritten, weil sie die Markierungstafeln im Wald südlich von Braunau (die zu einer permanenten Laufstrecke gehören) auf sich bezog. Nachdem dies behoben war, hielt sie ganz kurz vor dem Ziel noch ein böser Bauer auf, der meinte, es sei ihm völlig egal, ob das ein Turnier sei. Zittern ganz am Schluss mit dem Zeitlimit im Nacken! Aber es ging sich doch noch aus! Etwas früher war Susanna Wurth im Ziel, nicht nur für Karin und Kerstin, sondern auch für sie war es der erste 80er.

Die 60 km-Strecke hatten vier Teilnehmer in Angriff genommen. Eine davon musste gleich im ersten Gate aufhören, Theresia Kiesl's SARAGON lahmte. Die anderen drei, Dr. Ernst von Gimborn mit BROSHINKA, Eveline Wimmer mit OMARA und Alexandra Engleder mit JUMPER, blieben beisammen bis fast zum Schluss. Dr. Gimborn, der wie immer keine Betreuer mithatte, wurde auch diesmal von den Grooms seiner "Mitreiterinnen" mitbetreut, bis diese selbst kein Wasser mehr hatten. Die Stute soff und soff...

Wenige km vor dem Ziel verabschiedete er sich dann im Galopp und ließ die beiden anderen stehen. Reiterinnen wie Grooms waren ziemlich überrascht und erbost darüber. Wenn man sich schon derart intensiv mitbetreuen lässt, sollte man sich am Schluss fair zeigen. Aber die Grooms meinten nachher ohnehin "wir sind selbst schuld, wir hätten's ja nicht machen müssen". Nur - darunter leidet dann das Pferd und wie kommt das dazu?

Den 40er hatten überhaupt nur zwei Reiter in Angriff genommen, einerseits der Orientierungsreiter Fritz Piffl mit EMMA aus Salzburg, der schon einige Mal einen Abstecher zu uns Distanzreitern unternommen hat, und andererseits Caroline Bazant mit dem Traber QUE MOI aus der Wiener Gegend. Ihr und ihren Betreuern gefiel es sehr gut und sie werden heuer in Burgschlaining noch mal mit dabei sein. Fritz Piffl erreichte LK1, Caroline Bazant LK 3.

Die Siegerehrung wurde in gewohnter Weise von Peter Alleithner moderiert, Pokale für die ersten drei, Schleifen für jeden Platzierten und natürlich Schärpe für die Landesmeisterin und Medaillen für die ersten drei der LM wurden überreicht. Zum Schluss gab es noch eine Verlosung von Sachpreisen. Nach der Ehrenrunde im Galopp war dieses Turnier wieder zu Ende. Man kann nur hoffen, dass sich die Veranstalter auch nächstes Jahr die Mühe machen, vielleicht finden sich dann ja doch wieder mehr Reiter hier ein.

Ergebnisse 

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DISTANZRITT AIGEN-SCHLÄGL International - 09.08.2003
Bundesländer-Mannschaftsmeisterschaft

Ergebnisse   

Das diesjährige Turnier in Aigen-Schlägl war ein irgendwie eigenartiges. Die Ergebnisse zeigten es, dass da unterwegs einiges passierte. Auch die Stimmung war irgendwie anders als sonst. Vielleicht Ausdruck der allgemeinen Situation im heurigen Jahr... Immerhin 29 Reiter/innen kamen ins Mühlviertel - das ist ja für derzeitige Verhältnisse schon eine hohe Anzahl. Unsere deutschen Freunde ließen den Veranstalter auch heuer nicht im Stich, sechs an der Zahl waren gekommen, gleichmäßig verteilt auf 42, 84 und 100 km.

Der zusätzlich angebotene 120 km-Bewerb, der vor allem für Österreich's zu diesem Zeitpunkt einzige noch mögliche EM-Starterin Susanne Thumer (GALIB) als Qualifikationsritt ausgeschrieben worden war, hatte leider keine weiteren Teilnehmer angelockt. Die heurige BLMM fand ebenfalls hier statt, es fanden sich heuer immerhin drei Mannschaften, sodass die Meisterschaft auch ausgetragen werden konnte.

Zu einer oberösterreichischen und einer steirischen Mannschaft gab es erstmals auch ein Wiener Team. Wie das? Distanzreiter in Wien? Ganz einfach: alle Stamm-Mitglieder des VVÖ-Reitvereins sind automatisch Wien zugeordnet, da der VVÖ-Reitverein als Wiener Verein angemeldet ist. Dieses Team bestand aus den drei Damen der Familie Mauritsch und Mutter und Tochter Neumayr, logischerweise alle auf VA beritten.

Am Freitag nachmittag wurde die Voruntersuchung von den drei Tierärzten Dr. Adlassnig, Dr. Fürstberger und Dr. Karim Chaouch aus Tunesien sehr sorgfältig durchgeführt, beim Vortraben waren bei jedem Pferd alle drei dabei. Die Vorbesprechung anschließend im Stüberl wurde von Daniela Entner eingeleitet, die die Strecke erklärte.

Es hatte sich im Vergleich zum Vorjahr als wesentlichstes geändert, dass die Schleife um den Zwieselberg ("der lange Berg") von der Schlägler Hütte bzw. zurück zu dieser wegfiel, sodass man von der Hütte gleich links wieder zurück nach Schöneben zum Außengate ritt. Die restlichen Änderungen betrafen nur kurze Stücke der Strecke. Es entstand so eine (ca.) 60 km-Runde, die für 120 km zweimal zu reiten war, für 100 km einmal, gefolgt von der üblichen 42 km-Runde. Die 84er ritten zweimal die 42-er Runde.

Nachdem Richterin Dr. Hilde Jarc die Pausenzeiten (30 bzw. 40 min. im Wechsel) und die Pulswerte bzw. Erholungszeiten (60 / 20 min., aufgrund der zu erwartenden Hitze) erläutert hatte, gab Dr. Adlassnig noch einige wichtige Punkte zu den Vet-Checks bekannt, betr. Re-Examination (nochmaliger Check ca. 10 min. vor dem Abritt), etc. Wie international üblich, durfte auf der letzten Etappe keine Gerte mehr mitgeführt werden. Nach einem wie immer in Aigen vorzüglichen Abendessen begann die für einige sehr kurze Nacht.

120 km-Bewerb

Susanne Thumer und ihr GALIB mussten die ganzen 120 km alleine absolvieren (nur für einige km fanden sie Begleitung durch Maria Mauritsch und DALMAZ). Um 5 Uhr früh ging es los, noch bei ziemlicher Dunkelheit. Am ersten Groompunkt war es dann aber schon recht hell. Schrecksekunde kurz vor dem ersten Gate: auf dem Asphalt bei der Jausenstation "Blauer Hirsch" ging GALIB ungleich. Jetzt schon? Oh Gott. Aber vielleicht nur vertreten. Auf jeden Fall weiter, man wird sehen, was im Gate ist.

Der Puls ist sofort herunten, es ist noch immer recht kühl. Vortraben, mit angehaltenem Atem. Nein, alles ok, er bekommt sogar ein "A"! Da grinsen sie wieder, Susanne und ihre zwei Grooms! Weiter geht es auf die kurze Schleife zur Schlägler Hütte und retour. 2. Gate, keine Probleme, alles bestens, GALIB säuft, frisst und ist zufrieden. Runter nach Aigen ins 3. Gate, auch hier läuft alles problemlos, keine Gangunreinheiten mehr.

Hier ist die Hälfte geschafft, was sagt die Zeit? Harald Grinschgl hat ein Mindesttempo von 12 km/h verlangt. Ach, da sind sie weit drüber, knapp unter 14 km/h. Jetzt erst wird es warm, verzieht sich die hohe Bewölkung. Und sofort wird es auch schwül. Aber GALIB ist nicht wetterempfindlich. Wieder rauf auf die Hochfläche, die Reitzeiten sind auf der zweiten Runde nur ganz wenig länger als auf der ersten. 4. Gate wieder alles ok, Susanne ist inzwischen einmal nachgewogen und für schwer genug befunden worden.

Noch mal zur Schlägler Hütte und zurück, jetzt läuft sie die steilen, steinigen Bergabstrecken, tut ganz gut, selbst mal andere Bewegung, und sehr schonend für das Pferd. Auch im 5. Gate, in dem sie fast alleine sind (es fehlen nur noch zwei 100er), geht alles seinen gewohnten, ruhigen Gang. Dr. Adlassnig meint, GALIB ginge "erstaunlich gut" - das soll was heißen. Hoffnung macht sich langsam breit, es könnte sich ausgehen für Irland, Susanne's ganz großer Traum. Nicht nur die EM, sondern auch, in diesem Land zu reiten.

Auch auf der letzten Etappe läuft sie noch etliche Strecken zu Fuß, GALIB ist sowieso bestens drauf, hatte immer fantastische Puls- bzw. Erholungswerte, konditionell ist er sehr, sehr gut beisammen. Und er hat auch jetzt noch immer ordentlich Biss! Zieleinlauf, Puls ist gleich herunten, auf zur Nachuntersuchung.

Und dann die große Ernüchterung: GALIB ist lahm! Es war wieder dasselbe Bein wie in Litzelsdorf. Aus der Traum! Und wieder erst nach 120 km. So schade, es hat nicht sollen sein. Susanne hat alles versucht, aber es hat nichts genützt. So findet jetzt erstmalig nach etlichen Jahren wieder ein internationales Championat ohne österreichische Beteiligung statt. (Aber dafür fährt eine gute Mannschaft zur Jugend-EM nach Italien, Ende September. Ihr müsst die Kohlen aus dem Feuer holen!)

100 km-Bewerb

Der 100 km-Bewerb, zugleich längster Bewerb der BLMM, hatte sechs Starter, davon zwei aus Deutschland: Annika Gärtner mit SPARKFIRE, und, schon oft in Aigen am Start, jetzt erstmals auf 100 km, Hedi Körfgen mit ihrer Welsh-Partbred-Stute BEKA'S TAMARA. Weiters für OÖ Isa Brand mit MASHID, für Stmk. Geli Rusche mit REBECCA (auch erstmals auf der langen Strecke), für Wien Maria Mauritsch mit DALMAZ und dazu noch als Einzelreiterin Gerlinde Offenmüller mit FURIANT.

Das erste Gate erreichten sie fast gleichzeitig, DALMAZ war aber der erste, der wieder auf die Strecke durfte, gefolgt von FURIANT, dahinter miteinander MASHID und SPARKY. Bis ins zweite Gate hatte Maria ihren Vorsprung ausgebaut, Gerlinde war deutlich zurückgefallen, sodass nun Annika an 2. Stelle lag, dicht gefolgt von Geli und Isa. Im Gate selbst verlor allerdings Maria einen Teil ihres Vorsprungs, während Annika einige Minuten früher als Geli und Isa wieder auf die Strecke konnte.

Nach 60 km, wieder in Aigen, hatte sich Maria zwar wieder abgesetzt, aber DALMAZ war heute zu aufgeregt, er war zwar schon unter den geforderten 60 Pulsschlägen, aber beim Hingehen zum Vetbereich regte er sich wieder auf, der Puls war zu hoch, auch beim zweiten Vorstellen klappte es nicht. Geli und Isa hatten Annika eingeholt und sie erreichten fast zeitgleich das 3. Gate. Diesmal war MASHID der erste, aber knapp gefolgt von SPARKY und REBECCA - noch keine Vorentscheidung.

Gerlinde hatte weiter das Tempo stark zurückgenommen, Hedi Körfgen war die letzte, hielt den Rückstand aber in Grenzen. Nun ging es nochmals auf die Hochfläche, und jetzt konnte sich Annika doch ein bisschen von Geli absetzen, Isa ließ sich etwas mehr Zeit, MASHID ist ja heuer auch schon sehr viel gelaufen. Der Abstand zu den letzen beiden war im 4. Gate bereits über 2 Stunden. Das Gate selbst vergrößerte nur die Abstände, die Reihenfolge blieb gleich. Doch hier kam leider das Aus für FURIANT, er lahmte. Schade für Gerlinde, die sympathische und ehrgeizige junge Dame. Dabei war Aigen immer "guter Boden" für FURIANT.

Da waren's nur noch vier, die sich auf die letzte Etappe nach Aigen zurück machten. Annika konnte ihren Vorsprung leicht halten, Isa jedoch schloss auf Geli auf und konnte sie noch überholen. Eine tolle Leistung für das noch recht unerfahrene Paar Geli - REBECCA, die am nächsten Tag noch eine Draufgabe erhielten! Auch Hedi Körfgen, die lange Strecken alleine unterwegs war, schaffte es gut bis ins Ziel und wurde Vierte.

84 km-Bewerb

Der 84er sah immerhin zehn Pferde am Start, aus Deutschland Heike Schulz mit IBN FUAD (übrigens die Tochter von Michael Schulz, der ja bei uns auch schon öfter geritten ist), und - junge Bekannte - Michaela Barz mit BASHAN EL NILE. Ihre Mutter Traudi wollte auch starten, aber ihre Stute war nicht gesund.

Für die Mannschaft OÖ waren Alexandra Engleder mit JUMPER und Hermine Beißmann mit DB MOJAAHID am Start, für Stmk. Marguerita Wagner, erstmals mit ihrem Achaltekkiner KALACSNYIKOV (genannt KASCHA) und ihre Schwester Daniela Donauer mit ROYAL RUSSIAN MUNGO, für Wien Manu Neumayr mit ARIANCA STAR und Dr. Christine Mauritsch mit DOHA, und als Einzelreiter Dr. Ernst von Gimborn mit BROSHINKA und Traude Nikles mit ZULAYAH EL SHAHIN.

Das erste Gate erreichten Alex, Christine und Hermine als erste, die anderen hatten hier noch keine großen Rückstände. Zwei erreichten das Gate gar nicht, sie waren die ersten Opfer eines einzigen, schlecht markierten Punktes. Und zwar kurz vor dem "Blauen Hirschen", wo es am Rückweg vom Gate rechts hinauf Richtung Ziel geht, der Beginn des Gegenverkehrsstücks. Wenn man aber am Hinweg zu diesem Punkt kam, war die Markierung (in dieser Richtung nach links) hinauf zuerst und besser sichtbar als die, die geradeaus, nämlich ins Gate, führte. Wer schon hier geritten ist, hätte sich eigentlich trotzdem auskennen können, wer noch nie hier war, ritt fast unweigerlich falsch.

Marguerita und ihre Schwester wurden allerdings, wie auch die Reiter des 42 km-Bewerbs, von einem vermeintlichen Streckenposten (der sich als reiterfeindlicher Wirt herausstellte), auf die falsche Strecke geschickt. Sie bemerkten den Fehler erst nach ca. der Hälfte des Abstiegs Richtung Aigen, beim Panyhaus (wo fremde Grooms sie aufklärten). Jetzt noch mal alles zurück? Nein, pfeif drauf. Damit natürlich keine Platzierung für die beiden steirischen 80er. Hier hätte auf alle Fälle ein regulärer Streckenposten hergehört, dann hätte auch der falsche keine Chance gehabt.

Zurück zum Gate: hier konnte sich Hermine bereits deutlich von Christine absetzen, dritte war Michi Barz, Vierte knapp hinter ihr Alex. Die aber holte den Rückstand auf dem Rückweg hinunter nach Aigen wieder ein und erreichte mit Hermine gemeinsam das Gate. Danach kam eine größere Gruppe, und mit einer Stunde Rückstand Dr. Ernst von Gimborn, der sich gröber verritten hatte.

Nur kurz hintereinander verließen Hermine und Alex das Gate und machten sich auf die zweite Runde. Christine war zurückgefallen. Da alle drei Damen Mauritsch, jede auf anderer Strecke, unterwegs waren, hatte sie kaum keine Betreuung unterwegs, genauso wie Manu Neumayr. Da es inzwischen auch heiß geworden war, war so kein hohes Tempo mehr möglich. Die beiden blieben dann auch bis ins Ziel beisammen.

Im dritten Gate kam das Aus wegen Lahmheit für Alex und ihren JUMPER, die so gut unterwegs gewesen waren und auch hier mit Hermine gemeinsam als Führende angekommen waren. Michi Barz gab auf, ihr BASHAN hatte ein Eisen verloren und ging trotz Beschlag nicht ganz gleichmäßig. Heike Schulz war inzwischen auch nicht mehr im Bewerb, IBN FUAD lahmte. Traude Nikles war bis dahin sehr gut unterwegs, sie lag vor der letzten Etappe an zweiter Stelle.

Unangefochten erreichte Hermine Beißmann nach 5:51 Reitzeit das Ziel, eine halbe Stunde nach ihr kam Traude, doch ZORA lahmte bei der Nachuntersuchung. Christine und Manu ließen sich auf der letzten Etappe viel Zeit, es ging um nichts mehr für sie, außer um's Durchkommen. Beide Pferde kamen auch anstandslos durch die Nachuntersuchung. Als letzter, knapp vor der Maximalzeit, schaffte es auch Dr. Ernst von Gimborn.

42 km-Bewerb

Hier kam es durch das Markierungsproblem beim "Blauen Hirschen" einerseits zu drei Disqualifizierungen, andererseits - bei denen, die den Fehler zeitgerecht bemerkten - zu extremen Reitzeiten. Die Pechvögel waren die beiden Mädels aus der Wr. Mannschaft, Birgit Neumayr mit TARASAN und Sophie Mauritsch mit DHAKAR, sowie Karin Schlager mit NOAH. Die beiden Mädchen fanden sich gar nicht mehr zurecht, riefen voller Verzweiflung ihre ja auch reitenden Mütter an. Diese konnten dann zumindest feststellen, wo sich die beiden befanden: schon fast wieder in Aigen!!

Natürlich ritten sie nicht wieder zurück und den ganzen Berg hinauf, sondern ins Ziel. Wirklich schade, so vergrault man die Jugend. Die beiden nahmen es nach außen hin recht gelassen, aber sicher waren sie sehr enttäuscht. Das war außerdem das Aus für die Wr. Mannschaft, die so ambitioniert auf die Beine gestellt worden war!

Die meisten anderen erreichten wie gesagt, nach sehr langen Reitzeiten doch das Gate in Schöneben. Gut dreieinhalb Stunden war die Zeit der schnellsten! Eine der insgesamt 12 Starter konnte gar nicht losreiten, Nadine Ganner saß auf Isa Brand's MISS HOLLY GOLIGHTLY, aber lightly ging HOLLY nicht, sie lud ihre Reiterin beim Start so ab, dass ein Weiterreiten nicht möglich war. Ivelin Puchegger, die mit ihrer GABY für OÖ ritt, hatte - Macht der Gewohnheit - die üblichen 30 Minuten im Kopf und meldete zu spät In-Time an.

Christine Janisch's NIXNUTZ (eine sehr nette kleine Scheckstute, genannt NIXE) war im Gate lahm, sodass dann nur mehr sechs Reiter/innen sich auf dem Heimweg zum Ziel machten. Da aufgrund der Probleme unterwegs keiner von ihnen die Maximalzeit einhalten hätte können, beschloss die Jury, alle, die die ganze Strecke ordnungsgemäß geritten waren, auch zu werten.

Das waren neben den beiden deutschen Gästen Stefan Spath mit NIL KHAZNAH und Angelika Bruckner mit AICHAN die für Stmk. reitende Silvia Hödl / HASSAN DE LUXE und Maria Müller mit dem Isländer STJARNI (Maria möge es mir verzeihen, aber man muss es erwähnen: sie ist weit über 70 Jahre alt!). Weiters für die OÖ-Mannschaft Fritz Kittinger mit seiner Haflingerin ULLI, und als Einzelreiterin Michaela Felbermair mit WENDORA.

Nun begann das Ausrechnen der BLMM-Wertung, das diesmal schnell von statten ging. Sowohl die Oberösterreicher als auch die Steirer hatten drei Teilnehmer durchgebracht, aber der zweite Platz auf 100 und der erste auf 84 km brachte die Oberösterreicher unangefochten auf Platz 1. Mit dem 3. und letzten Platz mussten sich die Wiener zufrieden geben, womit sie weit unter ihrem Wert geschlagen waren. Wären die beiden Mädels in der Wertung gewesen, hätte die Sache anders ausgesehen.

Best Condition und Siegerehrung

Am nächsten Morgen recht zeitig wurden die Untersuchungen für die Transportfreigabe durchgeführt. Und aus den Platzierten des 100 km-Rittes wurde von den Tierärzten ein Pferd für die Vergabe der Best Condition ausgewählt. Anschließend wurde die Siegerehrung auf dem Reitplatz durchgeführt, moderiert von Peter Alleithner. Nur mehr gut die Hälfte aller Pferde war dabei und fand genug Platz. Zur Ehrung der neuen Bundesländer-Meister wurde die Bundeshymne abgespielt. Die Verkündung der Best Condition zauberte ein erstauntes und dann glückliches Lächeln auf das Gesicht von Geli Rusche - ihre REBECCA hatte den begehrten Preis gewonnen!

Mit der Ehrenrunde im Galopp auf der rechten Hand endete dieses Turnier. Im Großen und Ganzen hat alles geklappt, wie immer. Mit der einen Ausnahme, die leider schon für böses Blut sorgte. Aber Schwamm drüber, Fehler passieren halt leider manchmal. Ob es weitergeht mit dem Distanzsport in Aigen, ist noch nicht ganz sicher. Es wäre aber schade um die wirklich wunderbare Strecke!

P.S.: Die Aigener und alle Reiter bzw. Grooms bitte ich um Entschuldigung, dass der Bericht erst so spät erscheint. Der Grund: ich war drei Wochen krank (Darminfektion).

Ergebnisse 

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DISTANZRITT ST.VALENTIN - 23.08.2003
Niederösterreichische Landesmeisterschaft

Ergebnisse 

Bericht von Margit Hartmann

Wie jedes Jahr veranstaltete Familie Zwerger einen perfekt organisierten Distanzritt. Ich möchte an dieser Stelle einmal ein herzliches Dankeschön dafür aussprechen - trotz geringer Starterzahlen sind sie jedes Jahr wieder bereit, etwas auf die Beine zu stellen, dafür ein großes Danke von allen Reitern - diejenigen, die nach Valentin fahren, sind schon fast Stammgäste, für viele ist dies einer der schönsten Ritte, die es in Österreich gibt! Also an alle anderen - ihr versäumt da wirklich was!!!

Aber nun zum heurigen Ritt:
16 Pferde/Reiter hatten genannt; da für den 80 km Bewerb nur einer gewesen wäre, wurde der Bewerb nicht ausgetragen. Für die NÖ LM gab es auf 100 km zwei Starter und auf 50 km einen Starter. Richter Andreas Jarc entschied, da der 80 km Bewerb ausgefallen war, die 50 für die LM dazu zu nehmen, damit die Meisterschaft ausgetragen werden konnte.

100 km:
5 Reiter/innen wagten sich auf die 100 km-Strecke, darunter bekannte Gesichter wie Dr. Gimborn, Hermine Beißmann und Sophie Mauritsch. Um die NÖ LM kämpften Dr. Fischer und Dr. Helczmanovszki.

Hermine und Sophie ritten gemeinsam und gaben das Tempo an. DALMAZ und MOJAAHID harmonierten sehr gut miteinander und zeigten sich in jedem Vet-Gate in einer glänzenden Verfassung. Zum Schluss konnte sich dann Sophie etwas absetzen und gewann diesen Bewerb mit 9 Minuten Vorsprung auf Hermine.

Dr. Gimborn - wie immer mit seiner BROSHINKA alleine unterwegs, war bis zum 2. Vet-Gate auch gut mit dabei, dann kam leider das Aus für die Zwei. BROSHINKA ging hinten lahm. Hoffentlich ist es nichts Ernstes, und wir sehen die beiden nächstes Jahr wieder! Für Dr. Fischer kam ebenfalls das Aus im 2. Vet-Gate wegen Lahmheit. Er war bis dorthin ein gutes Tempo geritten - riskierte nichts, wollte seinen FRYKAS diesmal gut ins Ziel bringen - schade, dass es nicht geklappt hat.

Und was war mit Dr. Helczmanovszki? Er kam und kam nicht in das 1. Vet-Gate. Er hatte zwar von vornherein gesagt, er würde es sehr langsam angehen, aber als er nach 4 Stunden immer noch nicht auftauchte, schickte man doch ein Suchteam. Er wurde auch bald gesichtet, er hatte sich nicht verritten, sondern ging fast alles im Schritt, warum, war keinem klar. Endlich im Vet-Gate angekommen, sah KANSAS CID nicht wirklich gut aus. Dehydriert, müde, schlechter Allgemeinzustand und lahm. Das ganze war sehr seltsam, wir werden wohl nie erfahren was auf der Strecke wirklich passiert ist. (Nebenbei gesagt, Dr. Helczmanovszki ist selbst TIERARZT!)

50 km:
Auf dem 50 km-Bewerb gab es doch eine ganz ansehnliche Starterzahl. 11 Reiter/innen , alles bekannte Gesichter, wählten diese Strecke. Es gab erfreulicherweise keine Ausfälle, hier merkt man, dass zum Großteil sehr erfahrene Reiter (Isabel Brand, Alexandra Engleder, Ivelin Puchegger usw.) unterwegs waren. 9 kamen in die 1. Leistungsklasse.

Familie Mittendorfer - diesmal mit 2 Pferden angereist - starteten nach und gingen die Strecke gemeinsam in ruhigem Tempo. 1. hatten sie keine Grooms, und 2. ging Ewald mit seinem FAITO das erste mal diese Strecke. Beide kamen gut ins Ziel und erreichten die 2. Leistungsklasse. Sie hatten keine Mühen gescheut, um in St. Valentin an den Start gehen zu können - Anreise erst Samstag morgen (vom Burgenland!) weil sie niemand für die Pferde zu Hause hatten. Das nenne ich Sportsgeist. Ich hoffe, das wird mit großem Starterfeld bei ihrem Turnier in Burgschlaining belohnt.

Einer hatte noch Grund zur großer Freude: Günter Lichtenberger. Nachdem sich die anderen Niederösterreicher eliminiert hatten, erritt er den Landesmeistertitel. Schon einmal war der Titel so nahe - in Annaberg damals und es wollte einfach nicht sein. Aber diesmal klappte es - Herzlichen Glückwunsch!

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REITERTREFFEN WUSCHAN - 06.09.2003

Bericht von Ing. Harald Grinschgl

Ergebnisse

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DISTANZRITT BURGSCHLAINING - 04.10.2003
Burgenländische und Steirische Landesmeisterschaft

Ergebnisse 

Der letzte Ritt dieser Saison war nicht gerade vom Wetter begünstigt. Schon am Vortag, besonders aber in der Nacht regnete es ausgiebig. Und dann - pünktlich zum Start des ersten Bewerbes - begann es wieder, bald wurde sogar ein ausgewachsenes Gewitter daraus! Erst gegen 10 Uhr hörte es auf zu regnen, was aber nur eine kleine Erleichterung war, denn inzwischen waren das Start-Ziel-Gelände und Teile der Strecke tiefer Gatsch geworden. Besonders im Pausenbereich war das sehr unangenehm und riskant obendrein, dort konnte man keinen Schritt tun, ohne zu rutschen.

Pech für die Veranstalter, Familie Mittendorfer, die sich ansonsten alle Mühe gegeben hatten, einen ordnungsgemäßen Ritt auf die Beine zu stellen. So waren auch alle Teilnehmer von der wunderschönen Strecke begeistert. Trotz der schlechten Wetterprognose hatten etliche Neueinsteiger die Fahrt zu diesem Ritt angetreten und waren nachher sehr zufrieden. Die längeren Bewerbe hatten leider jeweils nur zwei bis vier Starter, aber insgesamt kamen so doch 26 Pferde zusammen, was für eine neuen Veranstaltungsort einerseits und Saisonenende andererseits durchaus erfreulich war.

Am Freitag fand wie gewohnt die Voruntersuchung statt, bei der Dr. Wolfgang Rumpf, TA Martin Thurner und zwei Assistentinnen allen Pferden Starterlaubnis erteilten. Die Vorbesprechung fand im kürzlich fertiggestellten Feuerwehrhaus statt, in dem auch Meldestelle und die Bewirtung Platz fanden. Ewald Mittendorfer erklärte die Strecke, Richter Harald Grinschgl erläuterte die Abfolge der Runden, die Pausenlängen, Pulsgrenzwert und was es sonst noch wichtiges zu erwähnen gab.

Am Samstag startete der erste Bewerb, 120 km noch im Finsteren, um 6 Uhr. Deshalb so zeitig, weil man vermeiden wollte, daß am Schluß auch wieder im Finsteren geritten werden müßte, was nicht ganz gelang. Am Start waren Lokalmatadorin Dagmar Mittendorfer mit ihrer LASKA und Titelverteidigerin Margit Lind mit EMFAZA. Da sich Dagmar ja hier bestens auskannte, war die Dunkelheit auch kein Problem.

Das erste Gate nach 40 km erreichten beide gemeinsam, Margit ging recht bald ins Gate, hatte sich aber verrechnet, EMFAZA's Puls war noch zu hoch. So konnte sie nur zwei Minuten vor Dagmar auf die nächste Runde gehen. Auf dieser, der kurzen 20 km-Runde konnte sie ihren Vorsprung etwas ausbauen. Doch auf der nun folgenden langen Runde wurde sie von Dagmar überholt, die das dritte Gate nun 12 Minuten vor Margit erreichte. EMFAZA brauchte hier zwar ziemlich lange, aber noch zeichnete sich nicht ab, was auf der letzten Runde passieren sollte.

Dagmar und LASKA strebten ohne Probleme auf den letzten 20 km dem Ziel und dem Landesmeistertitel zu. EMFAZA jedoch machte schlapp und konnte unterwegs kaum mehr weiter. Sie hatte während des Rittes zu wenig getrunken und war jetzt nur mehr mit großer Mühe zum Weitergehen zu bewegen. Zum Glück war noch Zeit genug, und so schafften sie es dann doch bis ins Ziel, wo sie dann auch die Nachuntersuchung bestand.

Den 100 km-Ritt nahmen um 7.00 drei Reiterinnen in Angriff. Karin Eisl ritt FARINO DE MONTAGNA, mit dem sie hier seinen ersten 100er beenden sollte (sie selbst hat ja schon weit mehr Erfahrung). Auch Marguerita Wagner's KALACSNYIKOW - genannt KASCHA - ging seinen ersten langen Ritt, nur Angelika Rusche und REBECCA waren über diese Distanz schon erfolgreich.

Karin setzte sich schon auf den ersten 20 km ab und gab ihre Führung bis zum Ziel nicht mehr her. Nach zwei unglücklichen Ausfällen in diesem Jahr klappte es zum Schluß doch wieder und wurde gleich ein Sieg. Geli Rusche und Marguerita blieben den ganzen Ritt zusammen, wenn auch Geli meist etwas früher Intime anmelden konnte - KASCHA, der hier erst zum dritten Mal überhaupt am Start war, fehlte noch etwas die Routine, aber er lernte rasch dazu.

Das Ziel erreichten die beiden Freundinnen ebenfalls gemeinsam, wobei REBECCA die Nase vorn hatte. Doch ein Distanzritt endet erst nach der Nachuntersuchung - und die brachte eine herbe Enttäuschung für Geli - REBECCA lahmte! Nicht nur der Ausfall an sich, auch der steirische Landesmeistertitel war damit dahin, und das tat sichtlich weh. Den Titel holte sich Marguerita Wagner, übrigens zum ersten Mal, Österreichische Meisterin war sie ja 1996 schon geworden.

Um 8 Uhr ging es los für vier Damen, die sich für 80 km entschieden hatten. Auch hier ging es um die Landesmeisterschaften, sowohl die burgenländische als auch die steirische. Traude Nikles mit ZORA (ZULAYAH EL SHAHIN), Michaela Temmel mit AMIGO und Maria Mauritsch mit DOHA kamen gemeinsam von den ersten 20 km zurück, wobei Maria als erste die nächste, die lange Runde in Angriff nehmen konnte. Die vierte im Bunde, Susanna Wurth mit DJAHIEL war zwar mit etwas Verspätung hereingekommen, verringerte ihren Rückstand aber im Gate.

Als zweite machte sich Michaela Temmel wieder auf den Weg, doch sowohl sie als auch Maria mußten unterwegs aufgeben. DOHA hatte ein Eisen verloren und ging fühlig. Maria konnte allerdings noch bis zum Stall reiten. AMIGO war draußen gestürzt, ging zunächst stark lahm und wurde mit dem Hänger abgeholt. Es stellte sich aber danach dann heraus, daß zum Glück doch nicht viel passiert war.

Auf der langen Runde wurde Traude Nikles von Susanna Wurth überholt, nach dem Gate machte sich aber wieder Traude, wenn auch nur mit hauchdünnem Vorsprung als erste auf die letzten 20 km. Und die erfahrene Burgenländerin ließ sich ihre Führung auch nicht mehr abnehmen, sondern baute sie noch deutlich aus. Nach dem Sieg im Rosental war dies der zweite Erfolg für das Paar in diesem Jahr!

Auch der 60er sah vier Damen am Start - die Herren waren diesmal nur auf 40 km unterwegs. Kerstin Ganster wollte mit SHIWA hier die Führung im Newcomer des Jahres zurückholen und wurde begleitet von ihrer Schwester und Besitzerin der Pferde, Karin Tösch, die mit SCHAHIERA unterwegs war. Sophie Mauritsch hatte den Fuchs DHAKAR gesattelt und Anna Maria Ziegler ihren LUMPANO AUSTRIA, mit dem sie beim Reitertreffen in Wuschan das erste Mal am Start war.

Sie hatten zunächst die große Runde mit 40 km zu reiten, von der Sophie, knapp gefolgt von Anna Maria, als erste zurückkamen. Doch leider war für Sophie hier das Rennen zu Ende, DHAKAR lahmte. Ca. eine Viertelstunde nach Anna Maria gingen Kerstin und Karin auf die kurze Runde, konnten die Führende überholen und Karin holte sich den zweiten Sieg heuer, vor ihrer Schwester und Anna Maria, die mit wenigen Minuten Rückstand als Dritte gewertet wurde. Karin realisierte erst viel später, daß sie damit auch steirische Vizelandesmeisterin geworden war!

Der 40 km-Bewerb hatte sensationelle 11 Starter. Diese hatten Glück, denn der Regen hörte kurz vor ihrem Start um 10 Uhr auf und so war es wenigstens von oben her trocken. Acht mal Leistungsklasse 1 wurde erritten, darunter von einigen Prominenten, z.B. Roman Gumhalter (mit seinem NEON) oder Uschi Laferl, NÖ-Landesmeisterin von 1999, hier mit SHALISKA STAR, die auch ihre Schwester Stephanie (mit MAHIR) mitgenommen hatte. Letztere war sehr begeistert und freut sich jetzt schon auf die Ritte des nächsten Jahres.

Oder Isa Brand, die nach ihrem Erfolg mit MASHID in Kreuth noch ein letztes Mal ihre Nachwuchsstute MISS HOLLY GOLIGHTLY sattelte, die sich damit den Pferde-Newcomer des Jahres sicherte. Drei weitere kamen in LK 2, es gab in diesem Bewerb keine Ausfälle.

Die junge Anna Harrich ritt mit ihrer Haflingerin SARA 20 km und wurde begleitet von Cordula Zenz mit FATIMA, beide ereichten LK 2. Die 40 km hätten die Möglichkeit geboten, nach 20 km in Wertung den Ritt zu beenden, bzw. die 20 km, danach weiter auf 40 km zu reiten (Offene Wertung), davon machte aber niemand Gebrauch.

Aufgrund des schlechten Bodens und der Tatsache, daß es bis dahin schon wieder finster war, wurde die Siegerehrung ohne Pferd im bzw. vor dem Feuerwehrhaus abgehalten. Es gab Stallplaketten für alle Starter, Schleifen für die Platzierten, Pokale für die ersten drei der Bestzeit-Bewerbe und natürlich für die neuen Landesmeisterinnen Schärpen und Medaillen. Mit den Hymnen der beiden Bundesländer ging der letzte Ritt der Saison zu Ende. Ein großer Dank gebührt Dagmar und Ewald Mittendorfer, die fast im Alleingang ein Turnier mit sechs Bewerben auf die Beine gestellt hatten!

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